Kirmes geht einen Tag länger

Zum 625-jährigen Bestehen wird das Treiben in diesem Jahr bereits am Freitag eröffnet. Zum Jubiläum gibt es einige Besonderheiten. Die wohl größte Änderung ist der vorgezogene Kirmesbeginn.

Haan. Wann genau auf dem heutigen Haaner Stadtgebiet die erste Kirmes stattgefunden hat, lässt sich heute nicht mehr belegen. Historiker sind sich aber einig, dass bereits vor 625 Jahren ein Markt, vielleicht ein Jahrmarkt, die Menschen angelockt hat. Beleg dafür ist der älteste urkundliche Nachweis einer Überprüfung der Maße und Gewichte zum Backen und Brauen durch kölnische Lehnsträger, die Ritter von Elberfeld.

„Historiker gehen davon aus, dass so eine Urkunde nur Sinn hat, wenn es einen Jahrmarkt oder ähnliches gegeben hat“, sagt Reiner Skroblies, der als stellvertretender Ordnungsamtsleiter seit Jahren die Kirmes mit seinen Mitarbeitern organisiert.

Zum Jubiläum gibt es einige Besonderheiten. Die wohl größte Änderung ist der vorgezogene Kirmesbeginn. „Das bunte Treiben dauert einen Tag länger“, kündigt Skroblies an. Eröffnet wird die Kirmes am Freitag, 23. September, um 18 Uhr am Riesenrad. „Wir denken noch über weitere Besonderheiten zum Kirmesauftakt nach“, sagt Skroblies: „Wir würden gerne einen Schaustellergottesdienst vor der Eröffnung abhalten.“

Auch über mittelalterliches Flair mit Feuerschluckern, Gauklern und einer weniger bunten Beleuchtung werde im Rathaus nachgedacht. „Und wenn es sich finanzieren lässt, bauen wir im Park Ville d’Eu historische Karussells und Buden auf“, fügt er hinzu. Von der Stadt sei dafür aber kein Geld zu erwarten.

Der vorgezogene Beginn wird am Aufbau der Buden und Fahrgeschäfte nichts ändern. Wie in den Vorjahren wird die Kaiserstraße in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag vor der Kirmes gesperrt. „In der Vergangenheit war der Großteil der Schausteller am Freitagabend fertig“, sagt Skroblies — und die Eröffnung am Freitag sei mit Behörden und Schaustellern abgesprochen.

Vor der Kirmes soll eine Festschrift erscheinen. In Zusammenarbeit mit Stadtarchivarin Birgit Markley ist zudem eine Ausstellung über 625 Jahre Haaner Kirmes geplant. „Dafür sind wir auf die Bürger angewiesen, denn die Stadt verfügt nur über wenige historische Erinnernungsstücke“, sagt Skroblies.

Wer noch alte Exponate zur Verfügung stellen und besondere Begebenheiten zum Besten geben kann, soll sich an die Stadt wenden. Bürgermesiter Knut vom Bovert: „Wer das ältestes Foto von der Kirmes zur Verfügung stellt und die schönste Geschichte erzählt, erhält Freikarten für die Kirmes im Wert von 100 Euro.“

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