Karneval: Mehr Polizisten im Einsatz

Zum Sicherheitsteam für die jecken Tage gehören auch das Ordnungsamt und Security-Mitarbeiter.

Karneval: Mehr Polizisten im Einsatz
Foto: Olaf Staschik

Hilden. Eigentlich ist der Wechsel in der Hildener Polizeiwache schon vollzogen: Frank Bauernfeind hat von Montag an eine neue Aufgabe in Mettmann, Uwe Bätjer ist dann Chef der Polizei Hilden (siehe Info). Trotzdem wird Bauernfeind, der seit 11. November 2013 Wachleiter war, den Karnevalseinsatz noch leiten und erst Aschermittwoch ins Polizeihauptgebäude in Mettmann einziehen. Nicht nur, um seine ganz persönliche Session „rund“ zu machen, sondern weil seine Erfahrung aus den Vorjahren unverzichtbar ist. Der Straßenkarneval stellt die Polizei diesmal vor „erhöhte Anforderungen“, wie Landrat Thomas Hendele als Chef der Kreispolizei es gestern bezeichnete.

Karneval: Mehr Polizisten im Einsatz
Foto: Endermann

Erstmals gibt es nicht nur eine Zusammenarbeit von Polizei, Ordnungsamt und Securitys. Es wurde ein Führungsteam gebildet, das die Arbeit koordiniert und „auf Zuruf“ miteinander verbunden ist. Man gehe mit der Lage anders um, so Bauernfeind, und habe ein Sicherheitskonzept erstellt, das nicht öffentlich gemacht wird, um es dadurch nicht zu gefährden. Klar ist: „Wir werden präsent sein und durchgreifen.“

Es gibt keine besondere Bedrohungslage für die Karnevalstage im Kreis Mettmann. Dass aber Gefahren von „fanatisierten Einzeltätern“ ausgehen können, schließt Hendele nicht aus. Leitender Polizeidirektor Manfred Frorath: „Wir bitten, auf Vermummungen zu verzichten.“ Vermummte werde die Polizei aus Zelten und von Festen herausholen. Täuschend echt aussehende Waffen „erschweren uns die Arbeit zusätzlich“, warnt Frorath: „Vielleicht überdenkt der eine oder andere ja noch sein Kostüm.“ Für die Beamten ist bei der Einschätzung der Lage keineswegs nur Köln ausschlaggebend, sondern eben auch Paris.

Sie sollen genau so sicher wie jeder andere Karneval feiern können, heißt es. Bürgermeisterin Birgit Alkenings und Hendele berichten von „Hysterie“ und „bedenklichen Haltungen“ gegenüber Flüchtlingen — und anderen Mi-granten. Alkenings: „Hier werden ganze Gruppen unter Generalverdacht gestellt.“ Migranten, die zum Teil seit Jahrzehnten in Hilden leben, „werden angepöbelt von Leuten, die sich daneben benehmen“.

Der Wechsel von Bauernfeind zu Bätjer gründet in dem Aufbau von Anti-Terror-Einheiten bei der Polizei im Land. Seit dem Sommer sind 38 leitende Beamte aus dem Kreis Mettmann abgezogen und auf andere, meist höhere Aufgaben angesetzt worden. Zwar seien die Stellen sofort neu besetzt worden, so Hendele, aber zum großen Teil mit weniger erfahrenen Kräften. Daher komme es auch intern zu Verschiebungen innerhalb der Behörde.

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