Im Bürogebäude entsteht Flüchtlingsheim

Derzeit wird umgebaut. Im Mai sollen die ersten Asylbewerber an der Herderstraße einziehen.

Im Bürogebäude entsteht Flüchtlingsheim
Foto: Olaf Staschik

Hilden. Die Umbauarbeiten eines ehemaligen Firmenstandorts an der Herderstraße zu einer Flüchtlingsunterkunft liegen im Zeitplan. Das bestätigt jetzt der Erste Beigeordnete Norbert Danscheidt. Seit Mitte Dezember vergangenen Jahres wurden störende Mauern entfernt und Fenster herausgenommen. „Zurzeit läuft der Trockenbau“, berichtet Danscheidt. Es werden neue Wände eingezogen, außerdem sind Elektro- und Sanitärarbeiten gestartet.

Es geht um bis 2009 von der Firma „von der Linde“ genutzte Gebäude und Lagerhallen an der Herderstraße. Das Grundstück umfasst 15 600 Quadratmeter, die umbaute Fläche, die für die Flüchtlingsunterkunft hergerichtet wird, umfasst 2700 Quadratmeter.

Die Stadt Hilden hat Grundstück und Gebäude für rund 1,6 Millionen Euro gekauft. Dazu gehören aber nicht nur der Verwaltungstrakt, sondern auch Lagerhallen. Die Stadt überlegt, diese zu vermieten. Sie geht zurzeit von einer Nutzungsdauer des Bürotrakts als Flüchtlingsheim von zehn Jahren aus. Die Lagerhallen sind für die Unterbringung von Flüchtlingen ungeeignet. Damit werden zirka ein Drittel der bestehenden Gebäude als Flüchtlingsheim genutzt.

200 in gemischter Belegung, die das Konfliktpotenzial möglichst gering halten soll. Das sagt Michaela Neisser, Sachgebietsleiterin Soziale Dienste. Darüber hinaus sollen auch Teile des Sozialamts Räume in dem Verwaltungsgebäude nutzen. Rund 870 Quadratmeter sind dafür vorgesehen. Aktuell sind Michaela Neisser und 15 Mitarbeiter des Fachbereichs für Soziales und Integration bereits in dem ehemaligen Pförtnerhaus, auch „Würfel“ genannt, untergebracht. Die aufgrund des Flüchtlingszustroms um mehrere Mitarbeiter angewachsene Abteilung, die zudem viel Publikumsverkehr hat, fand im Rathaus keinen Platz mehr.

Die Kosten für den Umbau sind auf 1,9 Millionen Euro angesetzt. „Wir sind mit den im Haushaltsplan verankerten Kosten bisher ausgekommen“, betont Danscheidt.

Ja, betont Danscheidt. Allein in der kommenden Woche kommen weitere 60 Flüchtlinge in Hinden an. Und nachdem im Herbst vergangenen Jahres die zwei Notunterkünfte in der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule und auf dem Bonnhoeffer-Schulgelände geschlossen wurden, „liegen wir unter der Quote. Wir werden in diesem Jahr neue Flüchtlinge zugewiesen bekommen.“ Die Stadt schätzt die Zahl für 2017 auf insgesamt 500. Sie sollen zum Großteil an der Herderstraße sowie am ebenfalls im Aufbau befindlichen Flüchtlingsquartier am Breddert Platz finden. „Und dann sind wir schon wieder voll“, so Norbert Danscheidt. Im Mai sollen die ersten Flüchtlinge in dem Gebäude an der Herderstraße einziehen.

Die Gebäude sollen abgerissen und das Grundstück als Gewerbefläche vermarktet werden. Die Stadt Hilden hofft, ihre Kosten dann über den Grundstücksverkauf ausgleichen zu können.

„Sie halten wir uns als Notfalloption offen“, sagt Ralf Scheib, Leiter des Amtes für Gebäudewirtschaft. „So lange halten wir das Gebäude betriebsbereit.“

„Darüber muss man nachdenken“, gibt sich Danscheidt zurückhaltend. Ralf Scheib gibt indes zu bedenken, dass eine solche Nutzung der Lagerhallen „einiges an Umbauarbeiten erfordern würde. Wir hätten innen liegende Klassenräume ohne Tageslicht.“ Aktuell sind 556 Flüchtlinge an 17 Standorten in Hilden untergebracht.

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