Hildener Weihnachtsgeschäft läuft besser als im Vorjahr

Aber nicht alle Hildener Geschäftsleute sind zufrieden. Besonders über das schlechte Wetter gibt es Klagen.

Hildener Weihnachtsgeschäft läuft besser als im Vorjahr
Foto: Staschik

Hilden. Vielen Hildenern geht es gut. Es gibt so wenig Arbeitslose wie lange nicht mehr, die Auftragsbücher der Unternehmen sind voll. Beste Voraussetzungen also für ein gutes Weihnachtsgeschäft. Björn Musiol vom Handelsverband Nordrhein-Westfalen sagte ein Plus von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr voraus.

„Alle klagen über das schlechte Wetter“, hat Volker Hillebrand, Geschäftsführer des Stadtmarketing Hilden, aber beobachtet. Die Verkäufer von Textilien seien zwar insgesamt mit dem Weihnachtsgeschäft zufrieden, hätten sich aber mehr erwartet. Händler, die sowohl Läden betreiben als auch online ihre Waren anbieten, verzeichneten stationär einen leichten Rückgang, online dagegen deutliche Zuwächse.

„Die letzten Tage des Jahres sind wichtig“, will sich Christian Röhrig, Geschäftsführer des Saturn-Marktes am Warrington-Platz, noch nicht festlegen, wie gut es lief. Besonders gefragt seien Smartphones, Fernseher, Blue-Tooth-Lautsprecher und Konsolen. Nicht zufrieden ist Anja Schürg, Geschäftsführerin des „Kochshop“ an der Schulstraße: „Das Weihnachtsgeschäft lief wie erwartet schleppend.“ Das neue Geschäftskonzept dagegen (das früher inhabergeführte Geschäft gehört jetzt zur Firmengruppe „Küchenprofi“) komme sehr gut an: „Unser Sortiment ist jetzt viel größer, das ist gut für die Kunden.“

Hermann Reffelmann ist ein Veteran des Hildener Einzelhandels. Seit 29 Jahren bietet er Mode, Schuhe, Accessoires in der Bismarckpassage an: Mit dem Weihnachtsgeschäft sei er zufrieden: „Auch das Jahr 2017 war okay.“ Er beobachtet: Manche Kunden kommen in den Laden, lassen sich beraten und probieren Kleidung und Schuhe an — und gehen dann, nicht ohne heimlich ein Foto zu machen. „Sie versuchen, die Sachen günstiger übers Internet zu bestellen“, ist sich Reffelmann sicher. Das funktioniere in den wenigsten Fällen.

Für Karin Klausmann, Inhaberin der Goldschmiede „Einklang“ am Warrington-Platz, war das Weihnachtsgeschäft „sehr ruhig“: „Unser Schwerpunkt ist unsere Jahresausstellung im November. Und die ist super gelaufen.“ Ihre Spezialität ist individuell gefertigter Schmuck. „Die Frauen erleben in der Werkstatt mit, wie ihr Schmuckstück entsteht. Das ist etwas ganz Besonderes. Deshalb sind wir sehr gut ausgelastet“, sagt Klausmann.

„Das Weihnachtsgeschäft war sehr gut“, berichtet Dagmar Rausch vom Lichtstudio Rausch: „Viele investieren gerne in ein schönes Zuhause. Bei uns geht es auch um viel technisches Fachwissen. Das findet man nicht im Internet. Wir bieten einen Rundum-Service — die Kunden honorieren das und finden den Weg zurück in den Einzelhandel.“

Andrea Mettlicki ist „total zufrieden“. Und das sieht man der Mitinhaberin von „SpielePlus“ am Warrington-Platz auch an. Die „Toniebox“ (ein Audiosystem fürs Kinderzimmer für rund 80 Euro) sei in diesem Jahr der Renner: „Sie ist seit zwei Wochen ausverkauft.“ Das ganze Jahr sei für das Spielwarenfachgeschäft „super gelaufen“. Und was ist mit der Konkurrenz durch das Internet? „Unsere Stärke ist die Beratung“, sagt Mettlicki.

„Wir erzielen sowohl im Weihnachtsgeschäft als auch aufs Jahr gesehen ein Plus im Vergleich zu 2016“, sagt Anna Wylenzek, Inhaberin des „Wäschetraum“ an der Mittelstraße: „Unser Personal ist geschult und kann deshalb gut beraten.“ Und das wüssten die Kunden beim Kauf von Unterwäsche, Bademode oder Nachtwäsche zu schätzen.

Auch für Marc Schmidtlein, Filialleiter von Sport Borgmann (Mittelstraße), ist der Advent „gut gelaufen“. Besonders gefragt sei modische Freizeitkleidung. Der starke Schneefall Anfang Dezember habe den Umsatz angekurbelt: „Wir haben viele wasserdichte Schuhe verkauft.“ Vieles ist schon reduziert. 2017 werde das Sportfachgeschäft mehr umsetzen als im Vorjahr: „Hilden ist für uns ein starker Standort, anderswo ist es sicher schwieriger.“

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