Haaner will einen Kinofilm drehen

Der Filmstudent Jan Oberdick sucht Sponsoren für sein Abschlussfilmprojekt.

Haaner will einen Kinofilm drehen
Foto: Olaf Staschik

Haan. Christian Petzold hat es geschafft: Der Regisseur aus Haan wurde 2012 mit dem Silbernen Bären der Internationalen Filmfestspiele Berlin und 2013 mit dem Helmut-Käutner-Preis ausgezeichnet. Rüdiger Daniel hat es geschafft: Der Haaner Filmemacher ist häufig im WDR-Fernsehen („Lachgeschichten“) zu sehen. Berengar Pfahl (2015 verstorben), auch ein Haaner, konnte sich als Filmemacher („Die Männer der Emden“) etablieren. Deshalb ist es gar nicht so verrückt, wenn Jan Oberdick sagt: „Ich will ins Kino und richtig gute Autoren-Filme machen.“ Der Haaner ist 26 Jahre jung, studiert Filmregie im 9. Semester an der Ruhrakademie Schwerte und sucht jetzt Sponsoren für sein Abschlussfilmprojekt „Nina“.

Jan Oberdick, Filmstudent

7000 bis 15 000 Euro braucht Oberdick — und hat deshalb schon bei verschiedenen Unternehmen in Haan vorgesprochen. Das Drehbuch hat er selbst geschrieben: „Sehr gute Schauspieler für die Rollen habe ich auch schon gefunden.“ Gedreht werden soll in Düsseldorf, Köln und in einem nostalgischen Bunker in Neuss - vom 1. bis zum 14. Februar nächsten Jahres.

„Am 14. Februar ist Valentinstag. Wir drehen doch eine Liebegeschichte. Ich finde, das passt.“ Das Einzige, was noch fehlt, ist das nötige Geld. Jan Oberdick macht nicht den Eindruck eines Fantasten, ganz im Gegenteil den eines sehr entschlossenen jungen Mannes, der genau weiß, was er tut: „Ich will mein Studium jetzt abschließen. Einen Plan B habe ich nicht. Es muss klappen.“ 18 Kommilitonen hatten mit ihm vor fünf Jahren begonnen: „Jetzt sind wir nur noch fünf.“

Wenn er nicht an seinem Abschlussfilm arbeitet, jobbt der 26-Jährige drei Mal in die Woche als Getränke-Auslieferer in Wuppertal: „Das ist im Moment sehr schweißtreibend. Mir tut es gut, auch richtig körperlich zu arbeiten.“ Sein Vordiplom-Film wurde schon auf zwei Filmfestivals gezeigt. Der junge Haaner hat schon Werbefilme gemacht, etwa für das Schülermagazin „K 50“ in Köln. Er ist dabei, eine eigene Filmproduktion zu gründen. Der Name steht schon: „Look Forward Productions“. Das sagt doch alles, oder? „Ich will Image-Filme produzieren, damit Geld verdienen und dann professionelle Kunstfilme fürs Kino drehen“, skizziert er seine Zukunftspläne. „Aus der Film-Wüste NRW ist eine fruchtbare Landschaft geworden“, macht Filmemacher Rüdiger Daniel jungen Leuten Mut. Das Land habe über die Filmförderung viel Geld in die Hand genommen: „Es gibt riesige Chancen. Wer kreativ ist, kann es schaffen. Man muss aber die richtigen Leute kennen, was können und zusammen passen.“

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