Haaner schließen Lettland ins Herz

18 Austauschschüler waren jetzt in Haaner Familien zu Gast. Im Mai 2017 wollen die Haaner nach Lettland reisen.

Haan. Mit einer urtypisch bergischen Kaffeetafel wurden jetzt die Gäste aus Lettland offiziell am Haaner Gymnasium verabschiedet. Nach einer spannenden Woche mit Ausflügen in die Großstädte Düsseldorf, Köln und Bonn ging der Besuch der lettischen Austauschschüler am Wochenende zu Ende.

„Es war diesmal seltsam anders“, sagt Schüler Luis (14), immer noch fasziniert vom exotischen Besuch. Von Lettland wusste er vorher nämlich so gut wie gar nichts. Dennoch hatte er sich für den Lettland-Austausch beworben. Seine Familie nahm den gleichaltrigen Austauschschüler Tomass bei sich zu Hause auf. Auch wenn die Letten als zweite oder dritte Fremdsprache Deutsch lernen — die Kommunikation zwischen Tomass und Luis lief überwiegend auf Englisch.

Tomass lernt seit zwei Jahren Deutsch. Schwer findet er es nicht, sagt er, und in Deutsch- land sei er auch nicht zum ersten Mal. „Ich war schon ein paar Mal hier, und mir gefällt Deutschland sehr gut. Besonders, weil man hier so gut shoppen kann. Ich finde Deutsche sehr nett, sie haben einen guten Sinn für Humor.“ An Haan, verriet er, habe ihm besonders die Ruhe gefallen. Die Schüler reisten aber auch nach Bonn, wo sie unter anderem die Firma Haribo, den Weihnachtsmarkt und das Haus der Geschichte besuchten, sowie in die Landeshauptstadt Düsseldorf, wo unter anderem eine Besichtigung des Fernsehturms auf dem Programm stand.

„Köln und Düsseldorf waren so voller Autos und Lärm“, so der erste Eindruck von Tomass. Gerne würde er erneut nach Deutschland reisen. Und auch Luis ist schon jetzt gespannt auf seinen Gegenbesuch in Lettland im Mai: „Viel weiß ich noch nicht, aber ich freue mich schon sehr auf die Kälte dort.“ Bereits zum zweiten Mal fand der Austausch zwischen Schülern des Staatsgymnasiums in Valmiera und dem städtischen Gymnasium in Haan statt. Zu verdanken ist die Verbindung zwischen den Lehrstätten einer netten Urlaubsbekanntschaft von Lehrerin Petra Maiweg und ihrer lettischen Kollegin Máríte Jekabsone. „Sie spricht fließend Deutsch und so erfuhr ich, dass sie Deutschlehrerin an dem örtlichen Staatsgymnasium ist“, erklärt Maiweg. Prompt wurde die Verbindung geknüpft.

Mit Kollegin Heidemarie Chinnow organisiert sie seit zwei Jahren den Austausch nach Lettland und freut sich über eine hohe Resonanz ihrer Schüler. 50 hatten sich in diesem Jahr angemeldet, doch nur 18 bekamen einen Platz: „Für unsere Schüler war das von Anfang an spannend, weil Lettland für sie auch ein exotisches Land ist. Anders als Frankreich oder die Niederlande ist es kein typisches Urlaubsland für uns. Wann kommt man also sonst dort hin?“ Und auch für die Letten ist der Austausch nach Haan etwas Besonderes: „Es ist unsere einzige Partnerschule und die einzige Möglichkeit, für unsere Schüler einen Austausch zu machen, um ihre Deutsch- und Englischkenntnisse zu verbessern“, erklärt Jekabsone. Umso erfreulicher, so betonen alle, dass das Interesse auf beiden Seiten so immens groß ist. Archivfoto: Red

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