Gut Scheifenhaus bietet familienfreundliche Aktivitäten

Seit 260 Jahren wohnt Familie Niepenberg auf Gut Scheifenhaus. Der familienfreundliche Hof bietet einer Groß- tagespflege und den Waldkindern Platz.

Gruiten. Opa Niepenberg ist bei seinen Enkelkindern ein gefragter Mann. „Wann gehen wir endlich Traktor fahren?“, fragen Peer (5) und Jane (2) ihren Großvater in regelmäßigen Abständen. „Inzwischen habe ich drei Sitze auf dem Trecker“, sagt Karl-August Niepenberg (63) und lacht. Denn so kann er auch die Jüngste, die anderthalb Jahre alte Stine, mitnehmen.

Sein Hof, Gut Scheifenhaus an der Vohwinkler Straße, ist ein familienfreundlicher Hof. Im Garten toben die Mädchen und Jungen, die in der ebenfalls auf dem Hof ansässigen Großtagespflege „Düsselhasen“ betreut werden. Und in unmittelbarer Nachbarschaft spielen die Kinder der Waldkindergruppe, denen die Familie Niepenberg einen Teil ihrer Scheune für die kommenden 20 Jahre kostenlos zur Verfügung stellt.

Das Wohnhaus zu Scheifenberg gehört zu den ältesten Bauernhäusern von Gruiten und Obgruiten. 1387 wird die Hofschaft „Gut Scheifenhaus“ erstmals urkundlich erwähnt, damals hieß es noch „Gut Stomp“. Im Laufe der Jahrhunderte wechselt das Anwesen nicht nur die Besitzer, sondern auch den Namen. „Seit 260 Jahren ist es im Besitz meiner Familie“, sagt Niepenberg. Wenn seine Tochter Eva (31) den Betrieb übernimmt, ist die siebte Generation im Einsatz.

Ackerbau, Weihnachtsbaumkulturen, neun Mietwohnungen auf der Hofanlage und die große Photovolatikanlage auf der 1999 errichteten Scheune bilden die Grundlage, von der Eva Niepenberg, ihr Mann André, der als Greenkeeper auf dem Golfplatz Haan-Düsseltal arbeitet, und die drei Kinder leben sollen. Die gelernte Garten- und Landschaftsbauerin und ausgebildete Pferdewirtin betreut heute schon vor allem die Weihnachtsbaumkulturen. „Wir versuchen, hier einen Vollerwerbsbetrieb zu entwickeln“, sagt Niepenberg. Dafür kaufe seine Familie aktuell Flächen in Gruiten und Umgebung dazu. Der Anbau von Zuckerrüben, Winterraps und Weizen erfolgt durch ein Lohnunternehmen.

Nicht immer sah der Hof so gut aus wie heute. Versäumte Erbregelungen von Karl-August Niepenbergs Großeltern führten dazu, dass der Hof verpachtet wurde. Sein Vater ging zur Bundeswehr, „an dem Gebäude wurde in den Jahren nicht viel getan. Es war in einem Zustand, in dem es auch gut hätte abgerissen werden können“, erzählt der studierte Agrarwissenschaftler.

Als sein Sohn 1977 geboren wurde, entschieden sich er und seine Frau Annette, den Hof wieder aufzubauen. 2001 ließ er sich von seinem Arbeitgeber, der Landwirtschaftsklammer Rheinland in Bonn für fünf Jahre beurlauben, um sich ausschließlich dem Betrieb zu widmen. Wenn er demnächst in Rente geht, wird seine Tochter erste Ansprechpartnerin auf dem Hof sein. Dafür haben sich ihre Eltern am Rand des Wohngebiets Hasenhaus ein Haus gebaut, ihr Bruder wohnt direkt nebenan. „Damit wir uns auch in Zukunft so gut verstehen“, sagt ihr Vater.

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