Grundstein fürs Gymnasium liegt

35 Millionen Euro Volumen hat der Neubau des Gymnasiums Haan. Es ist die bisher größte Investition für die Gartenstadt. Gestern wurde symbolisch der Grundstein gelegt.

Grundstein fürs Gymnasium liegt
Foto: Köhlen

Haan. Die bekannte Fanfare großer Kinoproduktionen — geblasen von Schülern aus dem Schulorchester — kündigte etwas Großes an. Auf dem ehemaligen Sportplatz unterhalb des Gymnasiums Adlerstraße war auf einer kleinen Betonplatte ein hohler Block gemauert worden. Dort hinein versenkten Bürgermeisterin Bettina Warnecke, Baudezernent Engin Alparslan, Schulleiterin Friederike von Wiser, ihre Vertreterin Kristina Otten-Korthaus, die beiden Gebäudemanagements-Architekten Katja Sann und Olaf Tödte gemeinsam eine Kupferkapsel mit Zeitdokumenten.

Neben Unterlagen zum Bau, einer Liste des Lehrerkollegiums, der Schülersprecher und Schulpflegschaft ließen die Akteure auch Euro-Münzen in die Röhre gleiten. Danach wurde symbolisch der Grundstein mit Betonplatten verschlossen. Die Kupferkapsel wird jetzt noch luftdicht verlötet und später im Erdgeschoss-Foyer als gut sichtbarer Grundstein eingesetzt, kündigte Rolf Römer, Niederlassungsleiter Köln der MBN Bau AG, an. Erst nach der Zerstörung des Neubaues — „in 200 oder 300 Jahren“, so Römer — würden die Zeitzeugnisse wieder sichtbar. Beim Abriss des alten Gymnasiums (gebaut in mehreren Bauabschnitten ab 1971) werde nach dem damaligen Grundstein gesucht, sagte der Chef des Generalunternehmens zu. Bürgermeisterin Bettina Warnecke erinnerte kurz an die schon vor 20 Jahren festgestellte PCB-Belastung des Altgebäudes, die letztlich Auslöser für die Neubaugedanken war. Das Gymnasium habe bei Rat und Verwaltung hohe Priorität. Sie bedankte sich bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. In der Vorwoche, das hob Warnecke hervor, habe der Stadtrat eine richtige und wichtige Entscheidung getroffen. Das als Gebäude für ein vierzügiges G8-Gymnasium werde um sieben Klassenräume aufgestockt und danach räumlich für das Abitur nach neun Jahren gerüstet sein.

Durch diese Auftragserweiterung verschiebt sich der Umzug um etwa sechs Monate nach hinten. „Das ist für uns ein ganz großer Tag“, betonte Schulleiterin Friederike von Wiser. Sie dankte dafür, dass die Schule bei der Planung „bis zum letzten Quadratmeter, zum letzten Stuhl und zum letzten Regal“ einbezogen worden sei. „Wir wünschen uns einen absolut perfekten Zeitplan.“ Bis zum Umzug — dabei wandte sie sich der riesigen Baugrube zu — „ertragen wir das“. Auf dem Sportplatz griff die Schülerband zu ihren Instrumenten. „We are the champions“, spielten und sangen die Jugendlichen, die eigens für diesen Tag aus ihrem Sozialpraktikum zurückgekommen waren. Architekt Hanspeter Kottmair griff den Songtitel auf: „Wir sind heute Champions — so gut hat bisher alles geklappt!“ Einige der Gäste fielen nicht in den Applaus ein — die direkten Nachbarn der Großbaustelle von der Adlerstraße. „Unsere Fenster sind vom ganzen Baustaub zerkratzt“, klagte eine Anwohnerin. Sie habe den Eindruck, die Stadt kümmere sich nicht.

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