Großes Fest: Musikschule Haan will alle erreichen

Die Haaner Einrichtung bringt nicht nur Kinder und Jugendliche zur Musik. Auch immer mehr Erwachsene werden Schüler. Am 16. Juni wird gefeiert.

Haan. Den demographischen Wandel, die Tatsache, dass die Haaner immer älter werden, spüren auch Musikschulleiterin Eva Dämmer und ihr Team — und sie stellen sich darauf ein. „Die Nachfrage von Erwachsenen nach Kursen bei uns steigt“, sagt sie.

Von den gut 930 Schülern sind 100 deutlich über 18 Jahre, unterscheiden sich bei den musikalischen Vorlieben aber nicht vom Nachwuchs. „Saxophon, Klarinette und Klavier sind die beliebtesten Instrumente, sowohl bei den Kindern als auch den Erwachsenen“, sagt Thomas Krautwig, stellvertretender Musikschulleiter. Das Geigenspiel als Erwachsener noch zu erlernen, davon raten die Musikschullehrer ab. „Es dauert einfach zu lange, bis man dann ein Erfolgserlebnis erzielt“, sagt Krautwig.

Er und seine Kollegen mussten sich auf die „großen Schüler“ auch didaktisch einstellen und gründeten Erwachsenen-Ensembles. „Darüber hinaus fragen wir uns, wie es für alte Menschen ist, Musik zu machen“, sagt Eva Dämmer. „Auch mit diesem Thema beschäftigen sich unsere Lehrer intensiv.“ Neben einem ersten Projekt im Seniorenheim „Carpe diem“ soll bald ein zweites im Haus am Park folgen.

„Wir wollen alle erreichen“, sagt die Musikschulleiterin. Das gelte auch für Menschen mit Behinderung und Familien, die sich die Musikschule nicht leisten können oder gar nicht auf die Idee kämen, ihr Kind für das Erlernen eines Instruments anzumelden. Deshalb sei das große Fest der Musikschule am 16. Juni anlässlich des Deutschen Musikschultages 2012 auch keine Leistungsschau, sondern biete die Möglichkeit für alle Schüler, sich kennenzulernen, und für alle Besucher die Chance, auf zwei Bühnen die gesamte Bandbreite des Angebots zu erleben.

„Wir beginnen den Tag mit einem Umzug vom Park Ville d’Eu über den Neuen Markt zur Musikschule“, sagt Eva Dämmer. Dort beginnt gegen 14 Uhr das Fest, auf dem sich ganz neue Gruppen präsentieren werden. „Wir haben neue Ensembles gebildet, damit alle mitmachen können“, sagt Krautwig. So werden alle 250 Grundschulkinder ebenso einbezogen wie die Anfänger aus dem Instrumentalbereich. „Sie sollen die Gelegenheit bekommen, mit ihrem Instrument aufzutreten, auch wenn sie vielleicht nur drei Töne spielen können“, sagt Eva Dämmer. Und nicht nur das. Die jungen werden mit den älteren Anfängern gemeinsam auftreten.

Zusammengetan haben sich nicht nur die Streicher, Querflöten und Gitarristen, auch die Bläser werden sich neu formatieren und um ehemalige Musikschüler bereichert. Gleiches gilt für die Klavierschüler, die als Orchester im Forum des Gebäudes an dann 13 Klavieren Platz nehmen wollen. „Wir wollen alle unseren Klaviere im Kreis aufstellen“, erläutert Dämmer. „Das wird spannend, denn wir werden erst einen Tag vor dem Fest proben können“, fügt sie hinzu.

Den Abschluss, kündigt Krautwig an, werden die „Stromleute“ bilden. Als Projekt-Band werden sie die Gäste nach draußen bitten und noch einmal musikalisch unterhalten.

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