Gesamtschule stellt ihr Konzept vor

Interessierte Eltern der Viertklässler werden ausführlich am kommenden Dienstag informiert.

Gesamtschule stellt ihr Konzept vor
Foto: Olaf Staschik

Haan. Wenn in der ersten Februar-Woche mindestens 100 heutige Viertklässler für den ersten Jahrgang einer städtischen Gesamtschule angemeldet werden, dann wird die neue weiterführende Schule im Sommer im damals für die Hauptschule Zum Diek errichteten Erweiterungsbau am Schulzentrum Walder Straße ihren Betrieb aufnehmen. Zugleich laufen Hauptschule und Realschule aus und werden im Sommer 2021 endgültig schließen. Am kommenden Dienstag, 17. Januar, findet ein Informationsabend für die Eltern der Viertklässler statt. Ab 19 Uhr wird die Schulform Gesamtschule im Allgemeinen sowie das speziell für Haan ausgearbeitete Pädagogische Eckpunktepapier vorgestellt. Letzteres präsentierten Dorothe Block und Arne Brassat von der Gesamtschule Barmen am Dienstagabend in der Sitzung des Bildungsausschusses.

Die beiden Pädagogen aus der Leitung der 2015 mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichneten Schule moderier(t)en den Arbeitskreis, dem Vertreter von Hauptschule, Realschule, Gymnasium und den Grundschulen sowie die Verwaltung angehörten. Das Konzept gibt ein Gerüst vor, das die künftige Schulleitung ausgestalten kann.

Die Haaner Gesamtschule soll als verlässliche Ganztagsschule für alle Haaner Kinder vier bis fünf Züge umfassen. Schüler sollen alle Abschlüsse bis zum Abitur (nach neun Jahren) erwerben können. Unterrichts- und Arbeitsstunden, aber auch Pausen und Freizeitangebote werden in einem 65 oder 67,5 Minuten-Raster über den Tag zwischen 7.45 und 15 Uhr verteilt werden. Mittagsverpflegung ist fester Bestandteil. Bis zur Klasse neun gibt es kein „Sitzenbleiben“. Gesamtschule und Gymnasium werden zusammenarbeiten.

Im Vorfeld ist vereinbart, welche Fremdsprachen angeboten werden. Damit wäre ein Wechsel vom Gymnasium (Stichwort: Abschulung) problemlos möglich. Arne Brassat mahnte, dass die Stadt die Zügigkeit im Auge halten müsse. Es wäre ungünstig, wenn durch Abschulung plötzlich Klassen mit 35 oder 36 Kindern entstehen, die dann geteilt werden müssten. Später, in der Oberstufe, sollen beide Schulen sich in ihren Angeboten durchaus auch ergänzen. Die neue Schule übernimmt bewährte Konzepte der heutigen Haupt- und Realschule. Damit werden die Berufsorientierung und -vorbereitung, die Kooperation mit Firmen, Leseförderung und musikalische Ausbildung (in Anlehnung an die Musikklasse der Realschule) fortgesetzt.

Die Barmer Gesamtschul-Vertreter äußerten sich ganz begeistert von der Architektur des 1978 erbauten Schulzentrums. Die versetzten Ebenen ermöglichten unter anderem Jahrgangsinseln und gezielte und räumlich zugeordnete Förder- und Arbeitsangebote. Auch das Umfeld des Schulzentrums mit viel Grün begeisterte. Die Gesamtschulklassen werden feste Klassenräume haben.

Im Wachsen dieser Schule und Schrumpfen der heutigen Schulen sind Änderungen der Raumstrukturen unumgänglich. Davon wird vor allem die Realschule betroffen sein, in der heute die Lehrer feste Räume haben und die Klassen wandern. Jochen Sack (GAL) hatte „ein gutes Gefühl, dass es eine gute Zusammenarbeit der Schulen geben wird“. Schuldezernentin Dagmar Formella betonte, dass der Startprozess von drei Schulen unter einem Dach und die Zusammenführung (Brassat: „eine Herausforderung“) von Gründungsteam und zwei Kollegien extern begleitet werde.

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