Flüchtlinge ziehen in die alte Musikschule

Noch wird renoviert, aber am 1. Oktober soll im Gebäude alles fertig sein.

Flüchtlinge ziehen in die alte Musikschule
Foto: Fries

Haan. Das Gebäude an der Dieker Straße diente zuerst als Schule, dann lange Jahre als Musikschule, und bald schon wird es zur provisorischen Flüchtlingsunterkunft. Derzeit sind Handwerker in den Räumlichkeiten zugange, die Verantwortung für den Umbau liegt bei Olaf Tödte, Architekt beim Gebäudemanagement der Stadt Haan.

Von der Eingangshalle zweigt rechts ein Trakt ab, den er Sanitärflur nennt. Hier entsteht eine Gemeinschaftsküche mit vier Spülbecken und vier Herden. Ebenfalls auf diesem Flur zu finden sind Toiletten, Duschen und ein Waschraum. Im Gebäude sind insgesamt 19 Ein- und Zweiraumwohnungen entstanden.

„Wir haben Zwischenwände eingezogen“, erklärt Tödte, um die früheren Klassenräume in kleinteiligere Einheiten umzuwandeln. Die künftigen Bewohner profitieren davon, dass es sich um ehemalige Klassenzimmer handelt: Die Fenster sind groß und machen die Unterkünfte hell. Die weiße Raufasertapete verstärkt diesen Eindruck.

Die Heizungsanlage ist die alte geblieben, aber man habe viel für den Brandschutz getan: Neue Gipsdecken seien eingezogen worden, damit mögliche Brände nicht überspringen können. Die Wahl fiel auf die alte Schule, „weil sie schnell umzubauen war“. In der Tat: Der Umbau begann erst am 11. August.

Udo Thal, Leiter des Sozialamtes, erläutert, dass es von der Größe der einzelnen Familien abhinge, wie viele Personen künftig im Provisorium an der Dieker Straße leben werden. Die Zahl würde sich zwischen 30 und 40 bewegen. Ab dem 1. Oktober soll das Gebäude bezugsfertig sein. Er weiß auch schon, wer (unter anderem) einzieht: „Das städtische Gebäude an der Elberfelder Straße muss freigezogen werden. Da leben jetzt noch elf Flüchtlinge. Die sollen da heraus — wegen einer Baumaßnahme.“

Beim Sozialamt sei man von 170 Flüchtlingen bis Ende 2014 ausgegangen. Das war wohl zu knapp geschätzt: „Es waren am 9. September bereits 167.“ Prognosen oder Vorankündigungen vom Land gebe es „immer sehr kurzfristig“.

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