Filmabend über Nazi-Verbrecher

KH.W. Steckelings hat 1981 den NSDAP-Mann Alfred Strassweg interviewt und zeigt nun einen Schwarzweiß-Film.

Alfred Strassweg war während der NS-Zeit ein mächtiger Mann in Wuppertal. Das Café im Dorf zeigt den Schwarzweiß-Film „Alfred Strassweg“ von KH.W. Steckelings mit einem Interview von 1981 am Freitag, 12. Juni, um 19 Uhr. Licht und Schatten ziehen sich wie ein roter Faden durch die Werke von KH. W. Steckelings. Sie sind oft zeitlos und zeugen von einer sehr genauen Beobachtungsgabe.

Neben seinen Photographien unter anderem über die Proben des Pina Bausch Tanztheaters, seiner Sammeltätigkeit zur Vorgeschichte der Photographie und seinem umfassenden Standardwerk zur Lithophanie hat KH.W. Steckelings auch zeitlose Filme erstellt, wie „Das Rot in den Bäumen“ — ein Dokumentarfilm über den Wuppertaler Ballett-Tänzer Woeller-Orloff. Nach der erfolgreichen Premiere mit verschiedenen Kurzfilmen im Café im Dorf in Haan-Gruiten lädt das Organisationsteam nun zu einem weiteren Filmabend ein. Alfred Strassweg (geboren 21. Mai 1902, gestorben 24. November 1997) führte seit 1926 als Selbstständiger ein Maler- und Anstreichergeschäft. Er trat 1925 in die NSDAP ein, drei Jahre später war er formell Gaukommissar im „Bergischen Land“.

Danach wurde er Stadtverordneter im Wermelskirchener Rat und im Kreistag des Rhein-Wupper-Kreises. 1932 zog er in den Preußischen Landtag ein und von 1933 bis Kriegsende in den Reichstag. Von 1932 bis 1937 übernahm er die Kreisleiterstelle im „Kreis Bergisch-Land“ und von 1934 bis 1936 das Amt des Gauinspekteurs für das rechtsrheinische Gebiet des Gaus Düsseldorf (ohne die Stadt Düsseldorf). Er erhielt verschiedene Auszeichnungen während der NS-Zeit, das goldene Parteiabzeichen der NSDAP, das Kriegsverdienstkreuz I. Klasse und eine Dienstauszeichnung der NSDAP in Bronze, Silber und Gold. Sein Wuppertaler Amtssitz befand sich in der Villa Frowein. Bei Kriegsende wurde Strassweg im April 1945 bis Juni 1948 interniert. Verurteilt wurde er zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis. Der Filmemacher ist zur Vorführung anwesend und steht im Anschluss für Fragen bereit.

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