Evangelische Kirche Haan sucht neue Presbyter

Die Evangelische Kirche Haan sucht Frauen und Männer, die sich im Presbyterium der Gemeinde engagieren wollen. Das Leitungsgremium wird am 5. Februar gewählt.

Haan. Gudrun Obermeier und Nicole Froemer haben nicht gezögert. Nach vier Jahren im Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Haan stellen sie sich im kommenden Jahr wieder zur Wahl. Die Arbeit in dem Leitungsgremium der Kirche, in seinen Ausschüssen und mit den anderen Presbytern mache einfach Spaß.

Pfarrer Dörr über die Wahl zum Presbyterium

„Manchmal treffen wir wichtige Entscheidungen ganz schnell und streiten uns dann vier Stunden lang über Farbe und Logo für ein Flugblatt“, sagt Nicole Froemer (61) und weiß auch, warum: „Wir sind Menschen.“ Gleichzeitig verheimlicht sie nicht: „Es ist aber auch viel Arbeit.“ Gudrun Obermeier (62) sagt: „Das Mitgestalten, das ist für mich wichtig. Die theologischen Inhalte, Werte und Aussagen, die mich durchs Leben tragen, kann ich hier weiter transportieren.“ Und Pfarrer Christian Dörr (40) ergänzt: „Wir machen nicht nur Verwaltungs-, sondern auch geistliche Arbeit.“

Am 5. Februar des kommenden Jahres finden auch in Haan die Wahlen zum Presbyterium statt. „Wir brauchen 14 Kandidaten“, sagt Dörr und ist zuversichtlich, dass sich so viele Frauen und Männer finden werden. „Schließlich ist es in Haan gute Tradition, dass wir deutlich mehr Kandidaten als Sitze im Presbyterium und auch eine hohe Wahlbeteiligung haben.“ 2008 lag sie bei 23,5 Prozent. „Davon können andere Gemeinden nur träumen.“

Auch Nicole Froemer und Gudrun Obermeier würden sich über neue Mitstreiter freuen. „Andere und neue Standpunkte sind immer bereichernd“, sagt sie und versichert: „Wir sind ein richtig gutes Team, das den Anforderungen der Kirchengemeinde gut tut.“

Denn die werden auch in den kommenden Jahren nicht kleiner werden. „Unsere Gemeindegliederzahlen gehen zurück, die Zeiten ändern sich, darauf müssen wir uns einstellen“, sagt Pfarrerin Gabriele Gummel. „Aber wir wollen keinen Ausverkauf, sondern planen eine strategische Ausrichtung für die Zukunft“, ergänzt Dörr. Die nächsten Presbyter müssten langfristige Perspektiven entwickeln, um mit den sich verändernden Bedingungen konstruktiv umgehen zu können.

Die schwersten Entscheidungen der vergangenen vier Jahre, darin sind sich Froemer und Obermeier einig, waren der Verkauf des Paul-Gerhardt-Hauses und die Umgestaltung des Altarraums in der Kirche, nachdem die Landeskirche den Plänen der Gemeinde so nicht zustimmen wollte (die WZ berichtete).

„Wir haben viel geschafft, viel erreicht und auch viel gelacht“, sagt Dörr. Das Presbyterium solle seine Entscheidungen möglichst einmütig treffen, nicht einstimmig. „Wir müssen einen Konsens finden, alle ins Boot holen“, sagt Froemer. Das kostet oft Zeit. „Das muss man aushalten, vor allem, wenn man gewohnt ist, einfach zu machen“, sagt Obermeier. „Aber das ist für mich gelebte Demokratie. Das finde ich spannend und schwierig zugleich.“

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