Ein heißer Ofen für die Awo

„Essen auf Rädern“ wird jetzt mit Neuwagen serviert. Im Kofferraum werden die Speisen gewärmt.

Haan. Fast hätte der neue Lieferwagen für das „Essen auf Rädern“ der Arbeiterwohlfahrt (Awo) wieder zurückgegeben werden müssen. „Der Ofen passte nicht in den Kofferraum“, sagt Vorsitzender Frieder Angern. Seit Mittwoch steht der feuerrote Renault Kangoo vor der Tür der Awo an der Breidenhofer Straße. Dass es letztlich doch nicht zum Umtausch kam, ist Kfz-Meister Siegfried Schoof zu verdanken. Der hat buchstäblich alles aus dem Wagen herausgeholt. „Ich habe Teile von der Heckverkleidung herausgenommen, von der Schallisolierung, und die Rückenlehne hat eine neue Halterung“, sagt er.

70 bis 80 Mahlzeiten liefert die Awo jeden Tag an ältere Menschen aus. Genau so viele passen auch in den Ofen, der die Speisen auf einer Temperatur von 70 Grad halten soll. 50 Kilometer ist eine Tour lang. Etwa fünf Stunden sind die Fahrer unterwegs — und das sechs Tage in der Woche. Umso wichtiger ist es, dass der Wagen zuverlässig fährt. Beim alten Fahrzeug standen nun kostspielige Reparaturen an. „Es hätte sich nicht mehr gelohnt“, sagt Frieder Angern.

16 500 Euro hat das Fahrzeug vom Hildener Autohaus Schiefer inklusive Umbauten gekostet. Durch Sponsoren konnten zwei Drittel finanziert werden. Für die verbliebenen 4500 Euro werden noch Unterstützer gesucht (siehe Kasten).

Das Essen wird jeweils im wöchentlichen Wechsel von einem Zivildienstleistenden, einer Halbtagskraft und Projektleiterin Silke Willems ausgefahren. Das Wetter hat es ihnen in den vergangenen Tagen nicht immer leicht gemacht. „Vor allem das Parken ist schwierig, weil überall Schneeberge im Weg sind“, sagt Silke Willems. Da zahle es sich aus, dass die Awo manche Leute schon seit vielen Jahren beliefert. „Die Nachbarn kennen uns schon, da dürfen wir auch mal schnell in einer Einfahrt stehen bleiben“, sagt die Projektleiterin, die auch an Heiligabend Essen ausliefern wird. Ein besonderes Essen gibt es an diesem Tag nicht, aber speziell an diesem Tag geben sich die Fahrer Mühe, sich mal ein paar Minuten von ihrer knappen Zeit für ein Gespräch zu nehmen. „Wir sind oft die einzigen Menschen, die zu Besuch kommen. Da ist das Bedürfnis oft groß, einfach ein paar Sätze mit jemandem zu sprechen“, sagt Silke Willems.

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