Educon: Autistische Kinder misshandelt - Gefängnis für Gruppenleiterin

In einem Heim bei Düsseldorf sind autistische Kinder systematisch misshandelt worden. Der Skandal wurde in einem Strafprozess aufgearbeitet. Jetzt wurde das Urteil verkündet.

Die Angeklagten und ihre Anwälte am Dienstag zu Beginn der Gerichtsverhandlung im Landgericht Düsseldorf.

Die Angeklagten und ihre Anwälte am Dienstag zu Beginn der Gerichtsverhandlung im Landgericht Düsseldorf.

Foto: David Young

Düsseldorf. Für die Misshandlung autistischer Kinder ist eine Wohnheim-Gruppenleiterin in Düsseldorf zu zwei Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt worden.

Die Kinder seien angeschrien, bespuckt, mit kaltem Wasser bespritzt und gequält worden, sagte die Vorsitzende Richterin Karin Michalek am Dienstag. Ihr Schreien, Betteln und Flehen hätten die Angeklagten ignoriert. „Sie hatten an ihrem menschenunwürdigen Verhalten Spaß und genossen es.“

Die 44-jährige Hauptangeklagte wurde wegen gefährlicher Körperverletzung und Misshandlung von Schutzbefohlenen schuldig gesprochen. Ihr Ehemann, der ebenfalls in der Einrichtung arbeitete, wurde zu einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung verurteilt. Eine weitere Erzieherin erhielt ein Jahr und drei Monate auf Bewährung.

Die Misshandlungen waren in der inzwischen aufgelösten evangelischen Jugendhilfe-Einrichtung Educon in Hilden bei Düsseldorf geschehen. Rund zehn Jahre liegt das Martyrium der damals 9 bis 15 Jahre alten autistischen Kinder zurück.

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