Drei Ansprechpartner für Behinderte

Das neu gegründete Team der Behindertenbeauftragten nahm am Mittwoch seine Arbeit auf.

Drei Ansprechpartner für Behinderte
Foto: Olaf Staschik

Haan. Der Kaffee duftet, Laptop und Terminkalender sind schon vorbereitet, Stift und Papier liegen bereit — seine erste Arbeitssitzung hat das neu gegründete, dreiköpfige Team der Haaner Behindertenbeauftragten am Mittwoch gemeinsam mit Sozialamtsleiter Udo Thal abgehalten. Sie legten erste Ziele und eine Aufgabenverteilung fest. Erstmals kümmern sich in Haan drei ehrenamtliche Mitarbeiter um die Belange der Behinderten.

Dieser Entscheidung ging eine ausdauernde politische Diskussion voran, die sich um die Frage drehte, wie die Aufgaben am besten zu bewältigen wären — im Haupt- oder im Nebenamt? Kostenspargründe gaben unter anderem den Ausschlag für die Gründung des dreiköpfigen Teams.

Der bisherigen Behindertenbeauftragten Gaby Bongard (55) stehen nun Dieter Smolka (65) und Hans-Werner Joormann (54) zur Seite. Sie fanden aus ganz unterschiedlichen Gründen in dieses Amt. Smolka, Leiter des Gymnasiums Hochdahl, geht Ende Januar in den Ruhestand. Inklusion war an seiner Schule ein wichtiges Thema, „und ich bin noch fit und gesund, also kann ich mich weiterhin engagieren“, sagt er.

Hans-Werner Joormann arbeitete zuletzt als Logistiker bei der Firma Schüco. Selbst gehbehindert half er betroffenen Kollegen beim Ausfüllen von Aufträgen und weiß, wie umfangreich Ämtergänge und bürokratische Hürden für Behinderte ausfallen können. Gaby Bongard freut sich auf die Zusammenarbeit mit ihren Mitstreitern, „es ist ein anderes und neues Gefühl, aber es kann nur besser werden“, sagt sie. Und schon ist von den Zielen des neuen Gremiums die Rede. Die Ergebnisse der Arbeitssitzungen wollen die Beauftragten protokollieren und Politik und Verwaltung zur Einsicht weiterreichen. „Wir wollen versuchen, ein Netzwerk zu schaffen“, sagt Smolka — Vereine, Schulen und Beiräte sollen angesprochen und einbezogen werden.

Das Angebot der bislang monatlichen Sprechstunden könnte ausgeweitet werden. Und vielleicht wäre es ja auch möglich, gemeinsame Aktionen für Behinderte anzubieten, überlegen sie. Die Stadt Hilden hat keinen Behindertenbeauftragten, sondern seit 1976 einen Behindertenbeirat, der aber die wesentlichen Aufgaben eines Behindertenbeauftragten erfüllt.

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