Die eigenen vier Wände sind begehrt wie nie

Die Immobilienmesse in der Sparkasse HRV bot den Besuchern wieder ein Überblick.

Die eigenen vier Wände sind begehrt wie nie
Foto: Stephan Köhlen

Hilden/Haan. Ein Hauskauf will gründlich überlegt sein. „Das ist wie bei einer Schwangerschaft — es dauert letztlich neun Monate, bis jemand weiß, was er genau haben möchte“, sagte Immobilienberater Hans-Joachim Kuschel. Als einer von elf Ausstellern — unter ihnen neben Maklern auch die EnergieAgentur NRW und der Gutachterausschuss — beantwortete er gestern bei der Immobilienmesse in der Sparkasse HRV in Hilden die Fragen der Besucher. Die repräsentierten verschiedene Generationen: Das ältere Ehepaar, das sein Haus im Grünen verkaufen wollte, um sich nach einer barrierefreien Wohnung in zentraler Lage umzusehen, war ebenso vertreten wie die junge Familie auf der Suche nach mehr Platz.

Hans-Joachim Kuschel, Immobilienberater, über die Entscheidung zum Hauskauf

So wie Anne und Jochen Wiesner mit ihrem sieben Monate alten Spross im Kinderwagen. „Unsere Düsseldorfer Mietwohnung ist nicht kindgerecht“, erklärte der Familienvater. Zudem sei die Miete in den vergangenen vier Jahren um 20 Prozent gestiegen.

Nun soll ein eigenes Haus her, mit etwa 200 Quadratmetern Wohnfläche inklusive einer altersgerechten Einliegerwohnung für die Großeltern — und der Möglichkeit, mittelfristig auch noch Raum für ein Geschwisterkind zu bieten. „Wir haben uns über Internetportale bereits vieles angesehen“, berichtete Anne Wiesner. Maximal 600 000 Euro würde die Familie insgesamt investieren — den Preis für das Objekt, Kaufnebenkosten und Ausgaben für Umbauarbeiten inbegriffen. Und die Lage solle eine schnelle Anfahrt mit der Bahn zum Arbeitsplatz in Düsseldorf ermöglichen.

Neben Hilden kommt für die Wiesners daher auch Solingen-Ohligs als Standort in Frage. „Der Trend geht generell zurück in die Stadt“, erklärte Markus Aßhoff (Sparkasse) — und empfahl Kaufinteressenten, frühzeitig die Finanzierungsmöglichkeiten zu klären: „Die Preise ziehen stark an.“ Hilden ist ein teures Pflaster. „Hier findet man kein Haus unter 250 000 Euro“, konkretisierte Hans-Joachim Kuschel. Mit durchschnittlich 460 Euro pro Quadratmeter in guter Lage liegt die Stadt an der Itter in der Preisliste für unbebaute Wohngrundstücke landesweit in den Top Ten. „Hilden“, erklärte Axel Willinghöfer (Kreis-Vermessungsamt) die Lage, „ist einfach zugebaut, so dass es keine Neubauten mehr gibt, um die hohe Nachfrage zu bedienen.“

Auch in Haan gibt es viele Interessenten und wenig Angebot, zeigte gestern denn auch der Immobilientag in der Stadt-Sparkasse.

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