Benefiztour: Vier Platten auf 1000 Kilometer

Die WZ spricht mit den „Radfreunden langer Atem“ über die Benefiztour nach Kärnten/Österreich.

Haan. Rolf Zaß, Peter Dräger, Dirk Mades, Erich Fehrenbacher und Dirk Kohrsmeier haben es geschafft. Die leidenschaftlichen Rennradfahrer, die jedes Jahr als „Radfreunde langer Atem“ eine gemeinsame vier- bis fünftägige Radtour unternehmen, haben ihre lange Spendentour von Haan an den Ossiacher See in Kärnten/Österreich erfolgreich gemeistert.

Herr Dräger, haben Sie Ihr selbstgestecktes Ziel, innerhalb von 50 Stunden 1000 Kilometern und 10 000 Höhenmeter zu überwinden, erreicht?
Peter Dräger: Ja, wir haben es tatsächlich geschafft. Wir sind montags um 12 Uhr gestartet und waren mittwochs kurz nach Mitternacht am Ossiacher See.

Schmerzten Popo und Beine sehr?
Dräger:
(lacht) Wir hatten einen Spruch: Der Schmerz geht, der Stolz bleibt. Es war anstrengend, hat aber super Spaß gemacht.

Was war denn besonders anspruchsvoll?
Dräger:
Die größte körperliche Belastung war für uns die Fahrt über den Großglockner. Oben gab es Eis und Schnee, da mussten wir echt aufpassen.

Klingt auch sehr kalt.
Dräger:
0,9 Grad herrschten da oben. Anstrengend waren auch die Etappen vom Bergischen Land durch den Taunus. Da muss man mehr Höhenmeter bewältigen, als man denkt. Das ging ganz schön ab.

Wie und wo haben Sie und Ihre Freunde geschlafen?
Dräger:
Wir wurden von einem Freund mit einem Wohnmobil begleitet, in dem wir auch alle gleichzeitig schlafen konnten. Mehr als vier bis Stunden pro Nacht waren das aber nicht.

Und? Ging das?
Dräger:
Ja. Das ging. War aber auch anstrengend.

Welches war Ihr schönstes Erlebnis?
Dräger:
In Zell am See wurden wir zu einer Radlersause eingeladen, das war eine nette Überraschung?

Gab es größere Pannen?
Dräger:
Wir hatten drei, vier Platten, aber das ist normal. Gegen Ende ist eines von zwei Navigationsgeräten ausgefallen, aber unsere Fahrräder haben super durchgehalten.

Und keiner hat mit einem Elektrorad geschummelt?
Dräger:
Nein, keiner von uns war mit einem Pedelec unterwegs.

Sie sind ja zugunsten des Kinderhospizes Balthasar in Olpe geradelt. Wie viel Geld wurde denn bislang gespendet?
Dräger:
Das kann ich noch gar nicht so genau sagen. Es laufen immer noch Spenden ein. Aber wir bewegen uns im vierstelligen Bereich. In der kommenden Woche wollen wir noch mal den aktuellen Stand abfragen. Das Geld wird ja direkt auf das Konto des Kinderhospizes überwiesen. Jeder Euro zählt.

Planen Sie schon die nächste Tour? Oder war das die letzte gemeinsame Fahrt der Radfreunde?
Dräger:
Wir haben noch keine konkrete Idee. Aber wir könnten uns durchaus vorstellen, so eine Tour zu wiederholen. Wir sind als Freunde gefahren und als Freunde wiedergekommen.

Das hätte ja auch anders ausgehen können, oder?
Dräger:
Ich denke, so ein Projekt kann man nur machen, wenn man sich gut versteht. Alles hat geklappt, und die Stimmung war eigentlich immer gut.

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