Awo-Band: Kleine Pannen werden locker überspielt

Das rüstige Sextett füllt mit seiner schwungvollen Musik und herzlichen Art regelmäßig die Tanzflächen. Einmal in der Woche trifft es sich zu den Proben.

Haan. Mehr als 600 Lieder hat die Awo-Band in ihrem Repertoire. „Vor allem viele Schlusslieder“, sagt Günter Berg und lacht. „Denn unsere Zuhörer finden nie ein Ende.“ Seit elf Jahren ist der 76-Jährige Bandleader des Sextetts. „Zu der Aufgabe kam ich wie die Jungfrau zum Kinde“, sagt er.

Aus dem von Willi Trabert und Inge Nietsche gegründeten Sängerkreis hervorgegangen, war seit der Gründung 1998 Hans, liebevoll „Hansi“ gerufen, Röger sozusagen der Obermusikant der Formation.

„Nach seinem Tod war die bange Frage: Wollen wir weiter machen? Und wenn ‚ja’, wie?“, erinnert sich die Gruppe. Gitarrist Manfred Exner (78), Sänger und Percussionist Friedhelm Eggert (75), und den drei Männern mit der Mundharmonika, Charly Altmann (78), Günter Praekelt (76) und Kurt Gottwald (80) war schnell klar, dass es mit ihrer Rentnerband weitergehen soll.

Willy Trabert lieh Günter Berg, der einst Klavierspiel gelernt und lange einen Volkschor geleitet hat, sein Keyboard. „Und dann ging es mit der Probenarbeit los“, erinnert sich der Haaner, der bis zu seiner Pensionierung als Versicherungsfachmann tätig war.

„Livemusik bringt richtig gute Stimmung“, lobt auch Margit Thomas, Leiterin des Awo-Treffs für Alt und Jung an der Breidenhofer Straße, das Können des Sextetts, das zuletzt seinen Beitrag zum Haaner Sommer leistete. Weil das Credo „zu Tanzmusik müssen die Leute auch tanzen können“ lautet, ist Notensicherheit „absolut wichtig und deshalb wird regelmäßig gearbeitet“. Wobei Herz und Gefühl in den Interpretationen nie zu kurz kommen, „vor allem soll es Spaß machen“, sagen die Musiker und sind sich einig.

Immer donnerstags treffen sich die Männer, die die Liebe zur Musik eint und bindet, um Lieblingsstücke wie „Bye, bye Love“, eines ihrer traditionellen Verabschiedungsstücke, „Sommer in der Stadt“ oder „Rot sind die Rosen“ einzustudieren. Bei der Auswahl des Liedgutes geht es demokratisch zu, manchmal gibt es auch Wünsche seitens der Zuhörer, die ins Programm aufgenommen werden.

„Wir sind eine Laiengruppe“, sagt Günter Berg. „Und da geht auch mal etwas schief.“ Mit Humor und Witz werden kleinen Pannen locker überspielt. Wie beliebt die rüstigen Herren sind, zeigt sich, wann immer zur sogenannten Damenwahl aufgerufen wird.

Manfred Exner, Charmeur der Truppe, fordert auf und nach dem Schneeballprinzip füllt sich die Tanzfläche — sämtliche Bandmitglieder inklusive. „Ich lege dann eine CD mit von uns gespielten Liedern auf“, sagt der Bandleader.

Regelmäßig spielt die Awo-Band zum Heimspiel an der Breidenhofer Straße auf, ebenso sind Gruiten und Erkrath beliebte Auftrittsorte, und zum Karneval kam sogar eine Einladung aus der Kölner „Flora“. Das Geheimnis des Erfolges liegt natürlich am hohen Mitsing-Faktor und der herzlichen Art des Vortragens. „Wir versuchen immer, die Zuhörer mit einzubeziehen“, sagt Berg. Und vielleicht liegt es auch an einem speziellen Faktor in der Vorbereitung auf den Auftritt: Zur Einstimmung und „Ölung der Kehlen“ gönnen sich die Herren gerne ein Glas Likör.

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