Aktionskreis will beim Thema VHS-Standort mitmischen

Die Mitglieder sind Dozenten und Kursteilnehmer. Sie wissen genau, was sie wollen — und auch, was sie nicht wollen.

Haan. Vor dem Hintergrund eines bevorstehenden Standortwechsels der Volkshochschule Hilden-Haan (VHS) haben Ursula Bürger, Karin Glasowski, Marjo Clemens und Dirk Boß den Aktionskreis „Neues VHS-Haus in Haan“ gegründet. Zusammen mit Unterstützern und Sympathisanten wollen sie die bestmögliche Lösung finden, damit das neue VHS-Haus wirklich dem entspricht, was die Bürger, also Nutzer, wollen.

„Noch immer ist unklar, wohin die VHS kommen soll“, fasst Dirk Boß, pensionierter Grundschullehrer und seit mehr als 30 Jahren Dozent an der VHS, den Stand der Dinge, „eine Hängepartie“, zusammen. Dem Vernehmen nach will die Stadt das Grundstück an der Dieker Straße, auf dem die VHS seit 1985 ihr Zuhause hat, verkaufen. Ob bereits ein Käufer gefunden wurde, ist unklar. Dementsprechend weiß auch keiner, wann konkret ein Umzug bevorsteht.

„Wir wollen uns schon jetzt konzeptionell einbringen“, sagt das Quartett. Eine Volkshochschule ist schließlich nicht irgendeine beliebige Einrichtung, das sogenannte Erste Gesetz zur Ordnung und Förderung der Weiterbildung garantiert diese Form der „Bildungsstätten in kommunaler Trägerschaft“, wie es in Paragraf 2 heißt. Die VHS ist quasi eine Grundversorgung.

„Bislang haben wir 500 Unterschriften von Unterstützern gesammelt“, sagt Marjo Clemens. Die Gruitenerin gibt seit knapp 24 Jahren an der VHS Sprachunterricht in Niederländisch. Überwiegend sind es Kursteilnehmer, so wie Ursula Bürger (72), die sich solidarisch zeigen. „Seit neun Jahren belege ich verschiedene Kurse. Das möchte ich auch weiterhin tun.“ Und zwar in einem adäquaten, auf die Bedürfnisse der Teilnehmer ausgerichteten Gebäude.

„Würde die VHS irgendwo am Stadtrand landen, wäre das eine ziemlich unglückliche Situation“, sagt Karin Glasowski, selbst seit fünf Jahren VHS-Teilnehmerin. Optimalerweise liegt die neue VHS zentral und ist fußläufig ebenso wie mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Außerdem müssen die Räume behindertengerecht sein“, sagt die 68-Jährige. Was an Quadratmetern benötigt wird, hat das Aktionskreis-Quartett ausgerechnet: Für zwei Klassenräume, in denen parallel unterrichtet werden kann, sowie der Unterbringung der Festangestellten und Assistenten plus einem EDV-Raum sind etwa 200 Quadratmeter nötig.

Dazu kommen Platz für den Kreativbereich mit diversen Werk-, Lager- und Trockenräumen, einer Lehrküche sowie einem Multifunktionalraum, der auch für das Sportangebot nutzbar ist. Alles in allem ergibt das einen Bedarf von 675 Quadratmetern. An der Dieker Straße stehen bislang 1300 Quadratmeter zur Verfügung. „Die Landesfinanzschule wäre ein sehr geeigneter Platz“, sagen die Vier vom Aktionsbündnis. „Der vordere Teil würde für die VHS ausreichen“, im hinteren Teil könnte ein weiterer Mieter einziehen.

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