Zirkus in Langenfeld: Artistische Weisheiten aus China

Der Chinesische Nationalzirkus präsentiert am 8. April seine atemberaubende Konfuzius-Show im Schauplatz.

Langenfeld. Was hat der chinesische Philosoph Konfuzius (551 bis 479 v. Chr.) mit Zirkus zu tun? Für die meisten Europäer ist das eine nicht zu lösende Frag, meint Raoul Schoregge. Für ihn gilt trotz der Olympischen Spiele von Peking sowie des im Vorfeld 2008 erneut entbrannten Tibet-Konflikts: "Jeder redet über China, aber kaum einer weiß etwas." Das zu ändern, dazu will der 40-Jährige mit dem Chinesischen Nationalcircus einen Beitrag leisten.

Am Mittwoch, 8.April, um 20 Uhr auch in Langenfeld, beim Gastspiel von 34 Artisten mit schier unglaublicher Akrobatik auf der Bühne des Schauplatzes.

Und wie kommt dabei Konfuzius ins Spiel? "Wir wollen mit unseren Shows auch die wesentlichen Elemente der chinesischen Kultur vermitteln", sagt Schoregge. Und dabei komme man an "Meister Kong", wie Konfuzius von den Chinesen genannt wird, einfach nicht vorbei. "Neben dem Buddhismus und Taoismus gehören die Weisheiten des Konfuzius zu den drei Säulen der chinesischen Kultur.

Er liefert auch mehr als 2500 Jahre nach seinem Tod noch so etwas wie die wie die Gebrauchsanweisung, den Beipackzettel fürs Leben", sagt der Produzent des Zirkus-Ereignisses. Die zentrale Botschaft des Lehrmeisters - "Mit Harmonie klappt alles" - habe auch für den Zirkus ihre Gültigkeit.

"Das Publikum wird erkennen, dass die Leistung, die die Artisten bringen, nicht mit normalen Üben zu erreichen sind", sagt Schoregge. Nicht umsonst sei der Zirkus in China eine Hochkultur wie bei uns das Theater. Die Artisten würden vom Volk gefeiert wie hierzulande Fußball-Stars.

Vor den Nummern der Show wird sich Meister Kong per Videobotschaft aus dem Jenseits beim Langenfelder Publikum vorstellen. Konfuzius sagt unter anderem: "Was Du liebst, lass’ frei. Kommt es zurück, bleibt es für immer." Diese These soll akrobatisch bewiesen werden. "Ein Mensch wird von seinem Partner mit den Füßen jongliert, in die Luft geschossen, und wieder aufgefangen. Das gelingt nur, mit absolutem Vertrauen und Harmonie", so Raoul Schoregge.

Dass aber auch eine harte Schule dahinter steht, davon weiß seine Choreographin Sun Qing Qing ein Lied zu singen. Die heute 27-Jährige begann mit vier Jahren zu tanzen und kam mit acht Jahren in die Artisten-Schule. Mit 16 wurde sie Profi.

Und die suchen nicht nur im Reich der Mitte, sondern auch auf der internationalen Bühne, den sportlichen Wettkampf. "Ein zweiter Platz ist eine Enttäuschung", sagt die junge Frau. Mit dieser musste die "Verdiente Aktivistin des Volkes" aber nur zu Beginn der Karriere fertig werden.

Nun sieht sie sich schon als "Großmutter der Schlangenmädchen". Doch zur Musik des chinesischen Pianisten Lang Lang kann Qing Qing ihren Körper verbiegen, als hätte sie gar keine Knochen im Leib. "Ab 20Euro nach China, staunen, und abends wieder im eigenen Bett liegen, wo anders gibt es das schon?", sagt Schoregge.

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