Windkraft für die Bürger

Nach dem Modell der Solardächer sollen sich die Monheimer an der Energieform beteiligen können. Allerdings muss erst einmal ein Gutachten erstellt werden.

Monheim. Mit fünf bis sechs Windkrafträdern den kompletten Energiebedarf der privaten Haushalte Monheims decken — diese Vision hatte kürzlich Werner Geser, Sprecher der Mega, in einem Workshop.

Wunschdenken? Fakt ist, dass die Stadt ein Gutachten in Auftrag gegeben hat. Experten prüfen derzeit, wo in Monheim Windkrafträder sinnvoll und zulässig wären. Das Gutachten soll im Februar fertig sein. Derweil hat der Stadtrat einstimmig einem Antrag der Grünen zugestimmt. Tenor: die Schaffung einer Bürger-Windkraftanlage.

Vorbild sind die Bürgersolaranlagen der Mega. Monheimer geben dem städtischen Energieunternehmen zwischen 500 und 1500 Euro als Darlehen für eine Photovoltaikanlage. Nach zehn Jahren erhalten sie das Geld zurück. Außerdem gibt es einen Zins von fünf Prozent. Finanziert wird das Ganze durch die Solarstromeinspeisung ins Netz.

Bürgermeister Daniel Zimmermann kann sich ein ähnliches Modell für die Windkraft sehr gut vorstellen. „Natürlich müssen wir erst einmal das Gutachten abwarten. Aber entlang der A 59 stehen die Chancen gut. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass der Rheinbogen infrage kommt“, sagt er. Und wenn mit der Mega eine Stadttochter federführend sei, dann bleibe das durch Windkraft erwirtschaftete Geld auch in Monheim. „Vielleicht garantiert das ja sogar auf Dauer stabile Strompreise“, so Zimmermann.

„Die Wertschöpfung bleibt in der Kommune“, betonen auch die Grünen in ihrem Antrag. Außerdem gehen sie davon aus, dass die „konzeptionelle und finanzielle Beteiligung der Bürger die Akzeptanz solcher Anlagen erhöht“. Für die Grünen muss auch nicht zwingend die Mega federführend sein. Sie können sich auch eine GmbH oder eine Genossenschaft vorstellen.

Eine mögliche Kooperation mit Langenfeld ist ebenfalls möglich. Die Nachbarstadt hat ebenfalls ein Gutachten in Auftrag gegeben — beim selben Büro wie die Stadt Monheim. Bei möglichen Windkraftstandorten an der A 59 handelt es sich ohnehin oft um die jeweiligen Stadtgrenzen.

Für Armin Jansen, kaufmännischer Prokurist der Mega, ist es mit dem Standort allein nicht getan. „Es muss auch noch ein Windgutachten erstellt werden“, sagt er. Außerdem seien Gespräche mit den jeweiligen Eigentümern des Landes zu führen.

Neu ist für die Mega das Thema Windkraft nicht. Sie ist zu einem Drittel beteiligt an einem Windpark in Brandenburg. Das Projekt hat zehn Millionen Euro gekostet. Federführend sind die Stadtwerke Düsseldorf. Außerdem ist Hilden mit einem Drittel mit im Boot.

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