Willkommen in Bad Monnem

Die Gänselieselstadt wurde für einen Tag Kurort — mit Bergen am Monberg, Jodelkursen und Emil Drösser als Kurdirektor.

Monheim. Der Fastelovend macht es möglich. Die Gänselieselstadt soll Kurort werden. Die jecken Impressionen sorgten am Donnerstag beim Rathaussturm, wieder nur ein laues Lüftchen, für viel Gelächter und Heiterkeit im proppenvollen Rathaussaal. „Bad Monnem am Rhing“ — so soll die Stadt bald heißen. Wenn es die Karnevalisten durchbringen.

Es sollen nur noch Betriebe angesiedelt werden, die weder Dreck noch Staub noch Geruch produzieren, sondern die dafür sorgen, dass die Luft in Monheim rein bleibt. Wolfgang Schulte, Sitzungspräsident der Großen Monheimer Karnevalsgesellschaft (Gromoka), entwarf am Donnerstag das Szenario, schwelgte in karnevalistischen Visionen. „Das Geldsäckel quillt über, Monheim ist das Paradies für Industrieansammlung“, sagte Schulte.

Das saubere Monheim soll zahlreiche Kurgäste anlocken. „Kreuzfahrtschiffe könnten am Rhein anlegen, die Gäste im Fünf-Sterne-Hotel wohnen“, sagte Wolfgang Schulte, Vorsitzender der sogenannten SMS-Partei (Su muss et sinn). Am Monberg würden weitere Berge aufgestockt, Jodel- und Schuhplattlerkurse das Alpenpanorama aufwerten. Das Mona Mare würde Wellnesscenter. Für die Kinder gäbe es Riesenrad und Achterbahn.

Alles nur Visionen, doch am Donnerstag sorgten sie für Heiterkeit. Bürgermeister Daniel Zimmermann würde Oberbürgermeister, Emil Drösser Kurdirektor und Klaus Peters hätte das Kultur- und Brauchtumsdezernat unter sich. Schulte überreichte dem Bürgermeister das erste Ortsschild „Bad Monheim“.

Im bunt geschmückten Rathaussitzungssaal wurde geschunkelt. Prinz Jörn I. schmetterte das Lied „Schatzi schenk mir ein Foto“, Heipi und Werner aus Baumberg sangen das Mottolied „Jitz hammer Rothuuscenter drei, en Stadthall es wedder nit dobei.“

Das große Prinzenpaar Jörn und Lisa und das Kinderprinzenpaar Leon I. und Ann-Kathrin nahmen den Rathausschlüssel von Bürgermeister Daniel Zimmermann entgegen. Der hatte sich als Bauarbeiter kostümiert. Die Belegschaft servierte Getränke im Blaumann und mit Schutzhelm: „Wir arbeiten immer noch an der Stadthalle, es gibt noch viel zu tun“, sagte eine Angestellte.

„Der Wein tut gut, wenn man ihn trinken tut“, intonierte das Panikorchester. Aber auch „Hi deit et wih un do deit et wih, alles wat schön es, dat darf mer nit mih“.

Mancher zog sich angesichts der Zipperlein den Schal enger um den Hals. Draußen nieselte es, und nach dem Rathaussturm im warmen Rathaus war es an der Doll Eck richtig usselig.

“ Fotos aus dem Rathaus und von der Doll Eck gibt es online

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