War das die letzte Flugschau in Hilden?

LSG Kesselsweiher: Diese Frage überschattete das Flugplatzfest. Die Zukunft der Hobbypiloten und Modellbauer ist nach wie vor ungewiss.

Hilden. Bei strahlendem Herbstwetter dröhnten die Motoren auf dem Segelflugplatz am Kesselsweier. Hubschrauber und Tragschrauber, Ultraleichtflugzeuge und natürlich Modellflugzeuge, die ihren großen Vorbildern in Sachen Lärm kaum nachstanden, drehten ihre Runden. Unzählige Schaulustige sahen dem Treiben zu und bekamen entweder eine Nackenstarre oder selbst Lust, in die Lüfte zu steigen. Mitfliegen war bei den Paraglidern, den Hubschraubern und den Tragschraubern möglich - und wurde in Anspruch genommen. Die meisten genossen die Atmosphäre aber vom Boden aus.

Ob die Flugplatzfete möglicherweise die letzte ist, steht dabei noch in den Sternen. "Wir glauben und hoffen aber nicht, dass wir hier zum letzten Mal feiern", sagte LSG-Mitglied Melanie Metz. Auch sie trug einen blauen Button mit der Aufschrift "80 Jahre Luftsportgemeinschaft Kesselsweier". "Offiziell sind es sogar 81 Jahre, die wir hier unsere Runden drehen", verriet Metz. 1926 gab es die ersten "illegalen" Segelflugversuche, 1927 wurde ein Verein gegründet, und man hob offiziell am Kesselsweier ab.

Ob die LSG auch in den nächsten 80 Jahren in Hilden bleibt, ist noch nicht entschieden. "Uns haben viele Leute angesprochen, wie schade sie es fänden, wenn wir aus Hilden weggehen würden", so Melanie Metz. Doch ohne die Genehmigung der Bezirksregierung ist das Starten und Landen der Segelflieger nicht erlaubt.

"Die Genehmigung ist uns nicht entzogen worden, sie ruht nur", betont Metz und deutet an, dass die Flieger die Hoffnung nicht ganz aufgegeben haben, am Kesselsweier zu bleiben. "Richtung Süden, also hin zur Elberfelder Straße, können wir den Platz auf gar keinen Fall erweitern, im Westen müsste viel Wald abgeholzt werden, das ist auch keine Alternative", fasst Metz zusammen.

Eine letzte Möglichkeit für einen Verbleib sieht man darin, dass bislang ungenutzte Stück im Nordwesten zu erweitern, die Start- und Landebahn zu verlegen und so den Betrieb aufrechtzuerhalten. "Das ist aber keine konkrete Idee", betont Metz.

Trotzdem verteilte die LSG am Wochenende Unterschriftenlisten, auf denen Besucher für den Erhalt des Flugplatzes votieren konnten. "Das war eine spontane Idee von uns, auf die vielen Reaktionen, die wir bekommen haben", so Metz. "Damit wollen wir einfach mal schauen, wie viel Rückhalt wir in der Bevölkerung bekommen würden. Es geht nicht um bestimmte Maßnahmen, nur um den Erhalt."

Dies würde auch für den Fall gelten, dass zwar keine Segelflieger mehr vom Kesselsweier starten, dafür aber Paraglider oder Modellflieger. Die waren ebenfalls vertreten und zeigten ihr Können. Lediglich Segelflugstarts an der Winde gab es auch zur Feier des Tages nicht.

Einer der Höhepunkte war dafür die Landung einer SG 38 - einem Schulgleiter aus dem Jahre 1938, der in Langenfeld in die Luft gegangen war und auf dem Kesselsweier zur Landung ansetzte. Das Besondere an diesem Flieger: Er hat keine Räder sondern Kufen und gleitet tatsächlich bis zum Stillstand über den Rasen.

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