Stimmen wie Instrumente

Viva Voce traten gemeinsam mit dem Monheimer Kinder- und Jugendchor in der Aula am Berliner Ring auf — und begeisterten die Zuschauer.

Monheim. Unter seinem gemusterten Hut gab Jörg Schwartzmanns dumpf den Rhythmus vor. Über der Basedrum des Schlagzeuges wurden nacheinander Snaredrum, Tom Tom und Crashbecken angestimmt. Darüber legten sich Heiko Benjes E-Gitarre und der Gesang von Mateusz Phouthavong, David Lugert und Bastian Hupfer. Auf der Bühne standen fünf Männer, doch von Instrumenten keine Spur. Viva Voce spielten mit ihrer Stimme. Und damit begeisterte die a-cappella-Band am Samstag 250 Zuschauer in der Aula am Berliner Ring.

Doch nicht nur Viva Voce sorgte für Euphorie. Im Rahmen ihres Programms „Tapetenwechsel — frisch gestrichen“ hatten die fünf Männer, ehemalige Windsbacher Sängerknaben, vor dem Konzert einen vierstündigen Workshop für den Monheimer Kinder- und Jugendchor veranstaltet. Verschiedene Übungen vermittelten den 26 Jugendlichen von „Dal segno“ und „Al fine“ unter anderem Rhythmusgefühl, Atemtechniken und Bühnenpräsenz. „Wir haben aus dem Workshop viel mitgenommen. Das bedeutet für uns eine unheimliche Chance“, sagte erfreut Chorleiterin Dana Drechsel.

„Am Besten haben mir Body-Percussion und Beat Box gefallen. Wir haben viel gelernt und Pizza gegessen. Es war ein perfekter Tag“, erzählte Beyza (12).

Vor dem Auftritt stieg die Nervosität. „Ich bin immer sehr aufgeregt. Aber am Ende weiß man, dass sich die viele Arbeit gelohnt hat“, sagte die elfjährige Lena und machte sich auf den Weg zur Bühne.

Der Kinder- und Jugendchor eröffnete das Konzert mit modernen Popsongs und zeigte schließlich mit „We are the world“ und Wise-Guys-Klassiker „Jetzt ist Sommer“ schnipsend und tanzend, was sie gelernt hatten. Gemeinsam mit Viva Voce versuchte sich Lasse an der Beatbox. „Das ist schon was anderes, als mit dem gewohnten Chor auf der Bühne zu stehen; aber ein tolles Gefühl“, erzählte der 14-Jährige.

In den nächsten zwei Stunden überzeugten Viva Voce das Publikum von ihrer unglaublich vielfältigen Stimmgewalt. Jung und natürlich tanzten die Sänger über die Bühne, sangen mitreißende Eigenkompositionen und abwechslungsreiche Interpretationen bekannter Stücke. Anfangs noch ein wenig verhalten, brach die Aula bald in frenetischem Jubel aus. Die klangvolle Unterhaltung auf hohem Niveau ließ das Publikum mit erhobenen Händen laut mitsingen und den Rhythmus klatschen.

Die Kreativität wurde nicht zuletzt beim Monheimlied eindrucksvoll zur Schau gestellt, das Marienburg und Rheindeich geschickt in einen Lobessang über die Stadt einarbeitete. Monheim habe „Schönheit, Charme und Stil“ und „der Schelmenturm ist der absolute Hit“. Das gefiel den ohnehin begeisterten Zuschauern natürlich. In der Zugabe durfte auch der Kinder- und Jugendchor noch einmal auf die Bühne.

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