Stiftung: Vereine können hoffen

Trotz fallender Zinsen aus dem Sparkassen-Topf sollen die Budgets angehoben werden.

Monheim. Viele in der Karnevalshochburg Monheim würden es ein echtes Jubiläum nennen: elf Jahre Sparkassen-Stiftung. 2002 wurde sie gegründet. Hintergrund war die Fusion mit der Stadtsparkasse Düsseldorf. Die zahlte dafür 9,2 Millionen Euro Stiftungskapital ein. Es gab für zehn Jahre einen garantierten Zins von sieben Prozent. Die Zeit ist abgelaufen. Und jetzt?

Ehemals waren es 644 000 Euro pro Jahr, die ausgeschüttet wurden. Aktuell sind es wegen der niedrigen Zinsen nur noch 320 000 Euro. Bürgermeister Daniel Zimmermann geht davon aus, dass es sich in den kommenden Jahren bei etwa 250 000 Euro einpendeln wird. Allerdings sollen die Vereine und Verbände nicht die Leidtragenden sein.

Es gibt eine Grundförderung für Vereine und Verbände, die bei mehr als 63 000 Euro liegt. Allerdings müssen Anträge gestellt werden. Das letzte Wort hat ein sogenanntes Kuratorium. Das besteht aus vier Vereinsvertretern aus den Bereichen, Kultur, Sport und Jugendverbänden, drei Ratsmitgliedern sowie zwei Abgesandten der Sparkasse Düsseldorf.

Die nächste Sitzung des Kuratoriums ist Ende September. Im Oktober ist dann die Ausschüttung. Doch alles deutet darauf hin, dass Vereine und Verbände nicht nur weiter auf die Stiftung bauen, sondern sogar auf mehr Geld hoffen können. „Alle Budgets werden überdacht. Und ich persönlich gehe davon aus, dass es eine Art Inflationsanpassung nach oben geben wird“, sagt der Bürgermeister.

Weitere Töpfe, die aufgestockt werden könnten: für den Bereich Städtepartnerschaften werden bisher jährlich aus Stiftungsgeldern 15 000 Euro bezahlt. Damit werden zum Beispiel Schüleraustausche gefördert. Die Gromoka erhält bisher jährlich für den Rosenmontagszug eine Pauschale von 5000 Euro. Auch das könnte nach oben angepasst werden.

Doch wer sind dann die Verlierer? Schließlich muss irgendwer auf das bisherige Geld, das in der Menge nicht mehr zur Verfügung steht, verzichten. Oder? Nein — denn die Stadt springt ein. Die Bibliothek etwa bekommt aus der Stiftung nun 70 000 statt früher 280 000 Euro. Den Rest übernimmt die Stadt. So funktioniert es auch bei Marke Monheim. Von der Stiftung kommen 103 000 statt 193 000 Euro. Den Fehlbetrag schießt die Stadt zu.

Übrigens: 2032 läuft der Sparkassenvertrag aus. Dann werden Monheim und Düsseldorf neu verhandeln. Auf die Stiftung hat das allerdings erst einmal keinen Einfluss. Sie wird auch dann weiter selbstständig sein — vielleicht mit demnächst wieder höherer Zinsausschüttung.

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