Stadt sucht weitere Spielplatzpaten

Betreute Spielplätze sind in einem besseren Zustand. Deswegen sucht die Stadt noch weitere Spielplatzpaten. Ziel ist eine Quote von 50 Prozent in diesem Jahr.

Monheim. Eine Rutsche mit Kletterturm, sechs Schaukeln, Klettergerüst, Seilbahn und viel Sand liegen in der Obhut von Monika Hühnerbein. Sie ist eine von 31 Spielplatzpatinnen in Monheim und betreut den Platz an der Marie-Curie-Straße.

Sie schaut, dass alles sauber, sicher und das Verhalten der Besucher angemessen ist. „Das ist ein sehr ruhiger und gepflegter Spielplatz“, sagt die 37-Jährige. Vor drei Jahren hat die Mutter von vier Kindern die Patenschaft übernommen. Sie wohnt direkt gegenüber, die jüngeren Kinder spielen regelmäßig dort. „Da bekommt man viel mit“, sagt sie.

„Die Spielplatzpaten sind unsere Augen vor Ort“, sagt Marc Serafin, Abteilungsleiter Jugendförderung. Die Mitarbeiter der städtischen Betriebe fahren zwar die 62 Spielplätze im Stadtgebiet regelmäßig an, um sie zu säubern und zu kontrollieren. Doch sie können nicht überall gleichzeitig sein. Deswegen wurde zur Jahreswende 2000 das Konzept der Spielplatzpaten eingeführt.

„Wir brauchen Bürger, die schnell Informationen geben, wenn etwas verschmutzt ist oder Konflikte entstehen“, so Serafin. Ärger gibt es mit Hundebesitzern oder Jugendlichen, die nachts zu laut sind. Es können aber auch mal Kinder sein, die auf Bäume klettern und Äste abreißen.

Die Paten arbeiten Hand in Hand mit den Spielplatzscouts Melanie Knuppertz und Uwe Tonat. Die sozialpädagogischen Fachkräfte sind regelmäßig im Stadtgebiet unterwegs, fahren an vier Tagen in der Woche alle Spielplätze mit dem Fahrrad an. „Wenn ein Pate feststellt, dass sich auf seinem Spielplatz ein Konflikt anbahnt, informiert er uns und wir nehmen dann Kontakt mit den Nutzergruppen auf“, nennt Melanie Knuppertz ein Beispiel für die Zusammenarbeit.

60 000 Euro stehen pro Jahr für Unterhalt und Reparaturen der Spielplätze zur Verfügung. Weitere 120 000 Euro können für die Neugestaltung eingesetzt werden. Nach zehn Jahren müssen beispielsweise Spielgeräte ausgetauscht werden. Vorschläge zur Gestaltung können auch die Spielplatzpaten machen. „Sie nutzen den Platz oft selbst und wissen, was fehlt oder überflüssig ist“, sagt Serafin. Auch können sie Aktionen auf die Beine stellen, wie es Sonja Destino, seit fünf Jahren Patin für den Platz am Ottilie-Baader-Weg, macht. Sie organisiert einen Spielplatztag für die Nachbarn mit Spielmobil, Trödel sowie Kaffee und Kuchen.

„Spielplätze, die betreut sind, sind in einem besseren Zustand“, sagt Serafin. Aktuell sucht die Stadt Paten für die neue Spiellandschaft an der Brandenburger Allee. Doch nicht nur dort. „Unser Ziel ist es, dieses Jahr eine Quote von 50 Prozent zu erreichen“, sagt Serafin.

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