Rettungsschwimmer gingen zu Ostern ins Wasser

Die DLRG ist in vielen Bereichen aktiv, neben der Schwimmausbildung auch in der Rettung.

Monheim. Das Unglück ereignete sich am 28. Juli 1912, nur wenige Monate nach dem tragischen Untergang der Titanic. Beim Anlegen eines Dampfers brach die Seebrücke Binz auf der Insel Rügen unter der Last zahlreicher Besucher zusammen. 16 Menschen kamen dabei ums Leben. Ein Jahr später wurde die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft, kurz DLRG, gegründet.

„Die Menschen konnten damals nicht schwimmen, und die Bedeutung der Wasserrettung wurde durch das Unglück erst ins Bewusstsein gerufen“, sagt Christopher Knust vom DLRG Ortsverband Monheim, der sich 1954 gründete.

Das große Ziel der DLRG ist es, den Ertrinkungstod zu verhindern. Doch nicht nur durch die Wasserrettung. Auch die Schwimmausbildung ist ein großer Bestandteil der Vereinsarbeit. „Mit fünf Jahren können die Kinder mit der Wassergewöhnung bei uns anfangen“, sagt Ausbildungsleiter Heinz Kronenberg.

Im mona mare bildet die Ortsgruppe zweimal in der Woche aus. „Die Wartelisten sind lang. Der Wille, das Schwimmen zu lernen, ist bei den meisten Kindern da.“

Beim Osterschwimmen und beim Nikolausschwimmen können die Kleinen dann den Eltern zeigen, was sie gelernt haben. Und wer einmal bei der DLRG das Schwimmen gelernt hat, der bleibt auch da — meistens jedenfalls. Vom Schwimmanfänger ist der Weg zum Schwimmausbilder nicht weit.

Ob Seepferdchen oder Rettungsschwimmer, der Verein bildet alle Schwimmabzeichen aus. Seit einiger Zeit hat die DLRG auch eine Gruppe Gehörloser, die schwimmen lernt. „Es ist für Gehörlose noch einmal schwieriger, sich im Wasser zu bewegen.“ Auch für die Ausbilder sind sie eine ganz andere Herausforderung. In Gebärdensprachkursen lernten die überwiegend jugendlichen Trainer die Grundlagen der Kommunikation.

Auch als Rettungsschwimmer in der Wachstation am Baumberger Campingplatz gibt es viel zu tun. Der Weg den Christopher Knust bei der DLRG genommen hat, ist ein ganz typischer. „Ich habe als Kind meinen Rettungsschwimmer gemacht, habe dann bei den Ausbildungen geholfen und bin jetzt in die Einsatzrichtung gegangen“, erzählt er.

Am Wochenende sitzt er mit seinen Kollegen auf der Wachstation. Das offizielle Wachgebiet reicht von Hitdorf bis nach Zons. „Wir müssen schnell ausrücken können“, sagt Knust. Deshalb machen derzeit wieder einige Mitglieder einen Bootsführerschein, denn die nächste Wachsaison kommt näher. In den Sommermonaten kommt es schon einmal vor, dass die Monheimer einen Küstenwasserrettungsdienst übernehmen.

„Im vergangenen Jahr waren wir 14 Tage in Bliesdorf“, erzählt Knust. Zu sechst waren die Monheimer dort für den Ostseestrand verantwortlich. Währenddessen darf jedoch auch die Wachstation im eigenen Dorf nicht unbesetzt bleiben. „Mittlerweile haben wir wieder mehr jugendlichen Nachwuchs. Als ich angefangen habe war ich einer von dreien.“

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