Neuer Zoff in der Hofstraße

Anwohner wundern sich über Bauarbeiten und kritisieren, dass es immer noch keine Bürgerinfo gegeben habe. Die Stadtverwaltung verweist auf fehlende Zahlen.

Monheim. Es tut sich was auf der Hofstraße. Endlich — möchten viele meinen, die die dringend sanierungsbedürftige Straße regelmäßig benutzen, die am Marienburgpark vorbei Richtung Rhein führt. Doch eine Sanierung ist nicht in Sicht. Das musste Anwohner Manfred Willms mit Enttäuschung feststellen, als er die Bauarbeiter befragte, die die Straße öffneten.

„Zuerst wurde die Fahrbahndecke auf der Seite unserer Häuser aufgerissen“, sagt Willms. „Dann auf der Seite vom Park. An etwa fünf Stellen hat ein Bagger dann etwa ein Meter tiefe Löcher in die Erde gegraben.“

Daraufhin habe er wissen wollen, was da passiert. Die Antwort der Baufirma sei ernüchternd gewesen, so Willms: „Sie hätten den Auftrag der Stadt bekommen, zu prüfen, welche Rohre und Kabel in der Straße liegen und welche Größe die haben. Anscheinend wird im Rathaus nicht dokumentiert, wie Rohre und Kabel verlegt werden.“

Zu dem ganzen Ärger vor der Haustüre komme die Tatsache, dass von Seiten der Stadt keine der versprochenen Bürgeranhörungen stattgefunden habe und bis heute keine Einbeziehung der Bürger in den Planungsfortgang realisisiert worden sei, so Willms’ Vorwurf.

Das liege schlicht und ergreifend daran, dass es bisher keine Neuigkeiten zu dem Thema gegeben habe, so der Bauleiter der Stadtverwaltung, Andreas Apsel. „Die Anwohner möchten ja eine verbindliche Zahl hören, was die Kosten der Sanierung angeht. Die konnten wir aber bisher nicht liefern, deshalb haben wir die Bürgerinformation abgesagt.“ Apsel verweist außerdem darauf, dass die alten Dokumente zu ungenau seien — deshalb der Auftrag an die Baufirma.

Zur Erinnerung: Die Hofstraße soll seit Jahren saniert werden, neue Bürgersteige und Beleuchtung plant die Stadt neben der Sanierung der Fahrbahn. Die Anwohner müssten sich beteiligen, weil die Straße eine Anliegerstraße ist. „Wir planen hier keine goldenen Wasserhähne“, so Apsel. „Sondern nur das, was dringend gemacht werden muss.“ Die Pläne seien den Anwohnern im Rathaus vorgestellt worden.

Die vor zehn Jahren gegründete Interessengemeinschaft der Anwohner, allen voran Manfred Willms, will sich allerdings nicht an den Kosten beteiligen. Der Grund: Bis Mitte der 1990er-Jahre sei der Schwerlastenverkehr über die Straße gedonnert und habe diese so zerstört. Erst nach erheblichem Widerstand seitens der Interessengemeinschaft sei die Straße 1995 für Lkw gesperrt worden.

Apsel kann den Widerstand der Anwohner nicht nachvollziehen. „Jeder, der ein Haus kauft, wird an den Kosten beteiligt, die entstehen, wenn die Straße, an der das Haus steht, erneuert werden muss. Die Bewohner der Hofstraße mussten noch nie auch nur einen Euro für die Straße ausgeben.“

Zwischenzeitlich sind einige Löcher wieder zu geschüttet worden. Eher provisorisch — findet Willms und betont: „Jetzt wird der Verkehr für alle Teilnehmer wirklich gefährlich.“

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