Naturheiltag in Langenfeld: Tipps für den stressfreien Alltag

400 Besucher informieren sich über ganzheitliche Ansätze.

Langenfeld. Antibiotika oder Kräuter? Operation oder Akupunktur? Schulmedizin oder Naturheilmittel? Für Gabi Gerzen, Inhaberin einer heiltherapeutischen Praxis für Kinder in Langenfeld stellt sich diese Frage nicht. Die gelernte Sozial- und Heilpädagogin, Sprachtherapeutin, Motopädin und Heilpraktikerin stellte beim vierten Naturheiltag der VHS in der Stadthalle ihre Behandlungsmethoden bei kindlichem AD(H)S (Aufmerksamkeits-Defizit-(Hyperaktivitäts-)Syndrom vor.

"Naturheilmittel können eine Alternative sein. Aber beides kann auch Hand in Hand gehen", sagt Gerzen in Bezug auf Psychopharmaka zur Behandlung von verhaltensauffälligen Kindern.

Die Ursachen für ADS sind noch nicht völlig erforscht. Sehen die einen Mediziner und Therapeuten noch elterliches Fehlverhalten als erste zu behebende Störung an, sind es für andere eher genetische Veranlagung und Umweltgifte in der Nahrung.

29 Experten informieren in ebenso vielen Vorträgen im Kulturzentrum parallel zur Ausstellung in der Stadthalle zu den neuesten Erkenntnissen auf dem Gebiet der Homöopathie, naturbelassenen Nahrung und der seelischen Gesundheit. Auch hier geht es eher um sinnvolle Alternativen zum stressigen Lebensstil, um Ergänzung der Schulmedizin und um Wahlmöglichkeiten mündiger Patienten.

Auch traditionelle chinesische Methoden dürfen im Programm nicht fehlen. Marianne Melzer bietet Qigong und Qi-Massage an. "Das kann sogar unterstützend bei einer Krebstherapie wirken", sagt Melzer. Mit ihrer sanften Streichelmassage will sie Akupunkturpunkte beeinflussen und damit auch innere Organe.

Am Stand für Kräuter-Bonbons aus Dänemark kann man sich unterdessen sofort anwerben lassen, um Nahrungsmittel zu vertreiben. Als einzige Qualifikation werden gute Kontakte gefordert. Das lässt an der Qualität der Anbieter zweifeln.

Die Meinungen der Besucher sind gemischt. Für Renate Kauder (62) aus Langenfeld ist der Naturheiltag gelungen. "Ich wusste gar nicht, was man alles für seine Gesundheit tun kann. Hier gibt es so viele Informationen zu allen möglichen Krankheiten." Für Martin Sieper (27), Student aus Marburg und zu Besuch in Monheim, ist es hingegen enttäuschend. "Die Produkte sind überteuert."

Mit rund 400 statt gut 500 Besuchern wurden die Erwartungen der Veranstalter nicht ganz erfüllt. Doch Eckart Heske, VHS-Verwaltungsleiter, relativiert: "Wir haben mehr auf das Vortragsprogramm gesetzt. Es sollte auch Zeit für Gespräche bleiben."

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