Monheimer Tor belebt City

Händler sind sich einig, dass das Einkaufszentrum Kunden in die Stadt lockt. Angeregtes Nachweihnachtsgeschäft.

Monheim. Das Einkaufszentrum Monheimer Tor belebt die Straßen, darüber sind sich Monheimer Kaufleute einig. „Ich habe schon viele Taschen von Edeka hier im Laden gesehen“, sagt Buchhändlerin Linda Rossbach.

Das Weihnachtsgeschäft im Buchladen gegenüber dem Rathaus sei deutlich lebhafter gewesen als im Jahr zuvor — und es sei in der letzten Woche des Jahres nahtlos weitergegangen: „Die Kinder fühlen sich wie die Könige, wenn sie mit ihren Gutscheinen einkaufen kommen. Die haben die volle Auswahl“, sagt Rossbach. Fast ein Drittel des Umsatzes in der Woche nach Weihnachten sei Umtausch gewesen oder Käufe mit Gutscheinen.

Im Sanitätshaus an der Schulstraße habe es keinen Unterschied zum sonstigen Geschäft gegeben, sagt Inhaberin Margarete Buchbender: „Wir haben generell viel zu tun.“ Ein Mitbewerber habe geschlossen, seitdem sei ihr Unternehmen der einzige Anbieter der Stadt. Auch zu ihr seien Kunden gekommen, die vorher im Monheimer Tor zum Einkaufen waren: „Ich glaube, das Einkaufszentrum wird gut angenommen“, sagt Buchbender.

„Das Nachweihnachtsgeschäft ist für uns genauso wichtig wie die Adventswochen“, sagt Rainer Janzen von „Silkes Sattelkammer“, einem Geschäft für Reiterbedarf in der Alten Schulstraße. Es würde nicht nur umgetauscht: „Viele sagen sich: ,Das habe ich nicht geschenkt bekommen, jetzt kaufe ich es mir selber’“, erläutert Janzen. Er habe beobachtet, dass Kunden aus Baumberg zum „Tor“ fahren, die sonst nur selten in die Innenstadt gekommen wären: „Ich finde Edeka ist sehr ähnlich zu ‘Zurheide’ in Düsseldorf-Reisholz.“

„Bis auf Woolworth ist das Monheimer Tor sehr schön geworden“, sagt Doris Hobden von „Papier und Mehr“. Sie würde begrüßen, wenn noch mehr kleine Läden in dem Zentrum Platz finden könnten.

Ein reiner Gewinn also für Monheim? „Es wird auf lange Sicht nicht gut gehen, Leerstand mit Neubauten zu bekämpfen. Das habe ich Bürgermeister Daniel Zimmermann schon gesagt“, führt Janzen aus.

Sorgen mache sie sich um den kommenden Umbau an der Krischerstraße, sagt Hobden. Die Stadt plant eine neue Gestaltung für die Kreuzung mit der alten Schulstraße und dem Gartzenweg, die Pavillons könnten abgerissen werden. Bürgermeister Zimmermann hat sie öffentlich „Platzfresser“ genannt. „Ich habe richtig Angst, wenn die Straße gesperrt wird“, sagt Hobden. Erhebliche Geschäftseinbußen seien zu erwarten.

Ob die Krischerstraße jemals das Potenzial für eine Fußgängerzone hätte — Janzen verneint das: „In Langenfeld gibt es von allem mehr. Wir sollten nicht versuchen, da mitzuhalten.“ Eine Versorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs sei ein solides Ziel für Monheim.

An der Alten Schulstraße sei das Problem, dass in den vergangenen Jahren viele Ladengeschäfte in Büros umgewandelt worden seien, führt Linda Rossbach aus: „Man braucht Händler, um den Handel zu beleben.“

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