Monheim: Szene - Bands üben im Untergrund

Die Proberäume im Keller der Realschule werden gut angenommen. Für zwei Gruppen gibt es noch Platz.

Monheim. Viele Monheimer Bands hatten bis vor kurzem ein gemeinsames Problem: Die meisten hatten keinen Ort, an dem sie regelmäßig und vor allem ungestört proben konnten. Das Sojus kann nicht alle aufnehmen.

Manche Bands wichen auf Notlösungen aus, wo sie nur unregelmäßig proben konnten und auf die Hilfe Dritter angewiesen waren. Andere riskierten viel Ärger mit den Nachbarn, weil sie im hauseigenen Keller oder Gartenhäuschen probten. Die meisten Musikgruppen wanderten allerdings in den vergangenen Jahren in die Nachbarstädte aus.

Doch es gibt auch noch gute Nachrichten: Die Situation hat sich dank neuer Proberäume im Keller der Realschule inzwischen entschärft. Allerdings war es ein steiniger Weg.

Es war ja nicht so, als hätten die Bands dieses Problem für sich behalten. Auch in WZ-Interviews wurde immer wieder auf das Problem hingewiesen. An die Politik wurde wiederholt appelliert, Abhilfe zu schaffen.

Die Chronik: Im September2008 stellte die Peto einen Prüfauftrag, ob es Räume in der Stadt gebe, die hergerichtet werden könnten. Auch die Kosten sollten ermittelt werden. Der zuständige Ausschuss entschied einstimmig. Jedoch dauerte es dann noch einmal bis zum Frühjahr 2009.

Dann stellte die Verwaltung ihre Ergebnisse vor und empfahl Kellerräume der Realschule. Das funktionierte schließlich auch deshalb, weil die Verantwortlichen der Schule mit Rektor Norbert Erven an der Spitze bereit waren, den Platz zur Verfügung zu stellen.

Um die Proberäume möglichst nach den Bedürfnissen der Bands einrichten zu können, fand im April 2009 ein Treffen mit mehreren interessierten Gruppen sowie Vertretern der Stadtverwaltung statt.

"Ein Freund von uns hat uns damals zu dem Treffen eingeladen. Dadurch wurden wir auch in die Gestaltung einbezogen", erinnert sich Carsten Hoff(22), Gitarrist der Band "Epilirium".

Im September 2009 folgte ein weiteres Treffen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Räume fast fertig, und es wurden letzte Details bezüglich des Nutzungsvertrags vereinbart.

Seit Oktober können die Räume nun genutzt werden. "Epilirium" teilen sich ihren beispielsweise mit der populären Band "Still it Cries". Und die Truppe findet es "einfach nur mal cool, dass tatsächlich was für die Musikszene in Monheim getan wird".

Sie proben ein- bis zweimal die Woche dort. Die dabei entstehenden Kosten von 75Euro im Monat sind für die Bands gering, so dass sie sich den Raum auch ohne festes Einkommen leisten können.

Das Beste bleibt jedoch die Nähe zum Zuhause für die Musiker. "Für uns persönlich ist das Besondere, dass es in Monheim liegt und somit für jeden gut zu erreichen ist", sagt beispielsweise Carsten Hoff. Und wer noch einen Proberaum sucht: Platz für zwei Bands gibt es noch.

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