Monheim: Kultur trotz(t) Nothaushalt

Dank der Konstruktion des Vereins Marke Monheim gibt es ein pralles Programm. Das Spiegelzelt-Festival war erfolgreicher denn je – steht aber vor dem Aus.

Monheim. In Zeiten des Nothaushalts das Kulturprogramm nochausweiten - das muss erst einmal gelingen. Möglich ist das in Monheimnur, weil Marke Monheim als gemeinnütziger Verein dahinter steht.Spenden und Stiftungsgelder dürfen angenommen werden.

Wäre die Kulturnoch in städtischer Trägerschaft, der Rotstift wäre längst angesetzt.Doch so wird es ab August mit rund 70 Veranstaltungen bis zum Juni 2011sogar noch eine leichte Erweiterung des Angebots geben. "Das ist nichtselbstverständlich", betont Bürgermeister Daniel Zimmermann,Vorsitzender von Marke Monheim.

183.000 Euro aus der Sparkassenstiftung fließen jährlich als dicksterBatzen. Das soll auch so bleiben, obwohl die Ausschüttung wegen derzeitniedriger Zinsen geringer wird. Das hat zur Folge, dass das Festival imSpiegelzelt auf der Kippe steht. Es wurde bisher mit jeweils 40.000 Eurobezuschusst.

Ironie des Schicksals: Das am Mittwoch Abend zu Ende gegangeneachte Festival ist das wahrscheinlich letzte, aber auch daserfolgreichste. "Es lief wirklich super. Fast alle Veranstaltungenwaren mit je 220 Besuchern ausverkauft", freut sich Sebastian Bünten,Geschäftsführer von Marke Monheim.

Noch hat der Vorstand von Marke Monheim nicht endgültig dasSpiegelzelt-Festival zu den Akten gelegt. Doch Bünten sieht nur eineZukunft, wenn sich ein großzügiger Sponsor findet. "Wir haben auchAlternativen wie ein anderes Zelt geprüft. Aber das sind maximal2000 Euro weniger. Doch an das Flair des alten Spiegelzeltes kommt dasnicht heran", sagt er.

Während also die Festival-Zukunft offen ist, können sich dieMonheimer trotzdem auf eine schöne Kultursaison freuen. Start ist mitdem Mondschein-Kino vom 20. bis 28. August. Die Filme werden nochbekannt gegeben.

Erstmals im Theaterprogramm ist ein Boulevardstück. In"Männer sind auch Menschen" ist Horst Janson am 19. Februar zu sehen.Ebenfalls eine Premiere feiert "12 Uhr12 - Matinee im Schelmenturm". ZumAuftakt wird Hans Georgi am 7. November "Erich Kästner für Erwachsene"präsentieren.

Für Kinder gibt es unter anderem am 11. Dezember "DasDschungelbuch". Ernstes Theater der Spitzenklasse versprechen "DasLeben der Anderen" (23. Oktober) und Stefan Zweigs "Schachnovelle"(15. Januar). Kammerkonzerte, Jazz im Turm, Comedy und Kabarett rundendas Programm ab.

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