Monheim: Im Galopp in den Schlamm

Der Reitverein Am Werth fordert seit 2007 Nachbesserungen für die Außenanlage und kritisiert die Art der Neubepflanzung. Die Stadt verweist vor allem auf Fehler einer Firma.

Monheim. 2007 war für den Reitsportverein Am Werth gegenüber der Altstadt in doppelter Hinsicht ein besonderes Jahr. Da wurde einmal das 50-jährige Bestehen gefeiert. Da erinnern sich die Pferdefreunde gerne dran. Außerdem pflanzte die Stadt auf dem Gelände des Vereins Hecken und Bäume. Eine neue Außenreitanlage wurde ebenfalls angelegt. Da müssen sich die Sportler nicht groß erinnern. Das Ärgernis haben sie Tag für Tag vor Augen.

Hintergrund: Als der benachbarte 1.FC Monheim einen Kunstrasenplatz bekam, musste der Reitverein im hinteren Bereich ein Stück Land dafür hergeben. Eine neue Außenanlage als Ersatz wurde zugesichert. "Außerdem wurden im Rahmen des Umbaus bei uns um die 70Pappeln abgeholzt. Deswegen versicherte die Stadt, als Ausgleich neu zu pflanzen", erzählt Werner Kaiser, Stallbeauftragter des Reitvereins. Sowohl Außenanlage als auch Pflanzungen wurden vorgenommen. "Die Frage ist aber: Wie?", lässt Kaiser kein gutes Haar an den Umsetzungen.

Laut Kaiser hat die Stadt bei der Neupflanzung so ziemlich alles gehabt, nur keinen grünen Daumen. "Es war um Ostern 2007. Da wurden Hecken und Bäume eingesetzt. Es war für April ungewöhnlich heiß. Trotzdem ist eine Woche lang niemand mehr gekommen, um die Pflanzen zu wässern. Mindestens ein Drittel ist eingegangen", schildert der Stallbeauftragte.

"Da wurde von Seiten des Reitvereins eine Absprache nicht eingehalten. Die hatten es wohl nicht nötig, zu wässern", kontert Fritz-Ullrich Axt, im Rathaus für den Bereich Bepflanzungen zuständig. "Es gab überhaupt keine Absprache. Und soweit wir das konnten, haben wir trotzdem noch Bäume gegossen. Aber auch der längste Schlauch reicht irgendwann nicht mehr. Die Stadt hat Spezialfahrzeuge dafür", hält Kaiser dagegen.

Die neu angelegte Außenanlage ist für den Reitverein ein einziger Flop. Sie sei meist gar nicht nutzbar. "Da wurde eine teure Dränage verlegt, um anschließend einen Sand aufzutragen, der komplett verdichtet. Da kann überhaupt kein Wasser mehr ablaufen. Das ist eine Seenplatte. Für Goldfische mag das ja gut sein. Zum Reiten ist das denkbar ungeeignet", schimpft Kaiser. Darunter leiden würde vor allem die Kinder- und Jugendabteilung mit ihren 90Mitgliedern. Denn durch Engpässe fallen Trainingszeiten weg.

Raimund Elbers vom städtischen Bereich Bauwesen bestreitet die fehlerhaften Arbeiten nicht. Er verweist aber auf die mangelhafte Ausführung durch eine private Baufirma. "Wir liegen im Rechtsstreit mit dem Unternehmen", sagt er. Das nutzt dem Reitverein allerdings wenig. Denn im Rathaus kann man nicht sagen, wann nachgebessert wird. "Und das seit 2007. Das kann doch nicht angehen", fällt Kaiser dazu nicht mehr viel ein.

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