Monheim: Hilfe mit Rat, Tat und Gemüse

Der SKFM feiert sein 50-jähriges Bestehen. Der Bedarf ist heute höher als zu Beginn im Jahr 1960.

Monheim. "Die sozialen Probleme sind heute größer als vor 50 Jahren." Das sagt Rudolf Lohrum, seit 1978 im Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer (SKFM), der 1960 gegründet wurde. Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit - das sind die Probleme, mit denen der SKFM heute betraut ist.

Gegründet wurde der Verein, der damals noch als SKF (Katholischer Männer-Fürsorgeverein) firmierte, vor allem als Betreuungsdienst. Menschen, die mit Finanzen, Behördendingen nicht zurecht kamen, wurden vom SKF betreut und begleitet.

Das hat sich bis heute nicht geändert, doch bietet der SKFM heute wesentlich mehr Hilfsangebote. Angefangen von der Tafel, über Familienhilfe, Berufliche Integration bis zur Schwangerschaftsberatung und Betreutem Wohnen.

"Die zarte Pflanze hat sich zu einer unverzichtbaren Einrichtung für Monheim entwickelt", sagte Diakon Josef Kürten am Freitag bei der Feier im Pfarrer-Franz-Boehm-Haus.

Bürgermeister Daniel Zimmermann erzählte, wie er gemeinsam mit dem Vorsitzenden Manfred Poduschnick versucht hatte, alle Einrichtungen des SKFM zu besuchen. "Im Laden waren wir, bei der Tafel im Johanneshaus - dort standen die Menschen Schlange für Lebensmittel." Auch das Möbelhaus und die Schneiderei standen auf der Liste. "Dort habe ich eine selbst genähte Handytasche bekommen", so Zimmermann.

Allererster Vorsitzender des 1960 gegründeten Vereins war Karl Warczewski. Betreut wurden damals die drei Stadtteile Monheim, Baumberg und Hitdorf. 1962 später folgte dann die Namensänderung in "Sozialdienst Katholischer Männer"; seit 1978 sind auch Frauen mit im Boot. Bis heute ist der Name SKFM, Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer, gültig.

Wurde mit Ehrenamtlichen begonnen, kamen später hauptamtliche Kräfte hinzu: Heute sind es 52 und weitere 80 Ehrenamtler.

Ein großes Projekt des SKFM ist das Zöllnerhaus in der Rhenaniastraße. Es bietet acht jungen Menschen zwischen 18 und 27Jahren Platz. "Es sind Leute, die wohnungslos geworden sind. Wir haben sogar eine Warteliste", sagt Rudolf Lohrum. Lohrum hat nie bereut, beim SKFM mitzuwirken. Er war einige Zeit lang Vorsitzender und Kreisvorsitzender. "Am Guten hält man fest", so Lohrum. Wie viele Personen im Laufe eines Jahres die Dienste des SKFM in Anspruch nehmen, kann er nicht beziffern.

Die Betreuung älterer, aber- auch junger Menschen spielt beim SKFM immer noch eine Hauptrolle. Doch die Tafel ist, nachdem der Strom von Flüchtlingen und Asylanten abgeebbt ist, das größte Thema. Die Schlangen an der Tafel im Johanneshaus und an St. Dionysius werden von Woche zu Woche länger - die Probleme sind größer als vor 50 Jahren.

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