Monheim: Fest im Brauchtum verwurzelt

Ehrung für Emil Drösser und das Panikorchester sowie die Pianistin Ruth Drechsel-Püster.

Monheim. So ein Spektakel erlebt der Monheimer Sitzungssaal nicht alle Tage - außer bei Sitzungen des Rates und seiner Ausschüsse. Der ansonsten nüchtern wirkende Raum platzte am Sonntag aus allen Nähten. Selbst die Gänge boten kaum noch einen Stehplatz. Alles war farbenprächtig geschmückt. In der Kantine hatten die Bedienungen alle Hände voll zu tun, um Getränke, Suppe und kleine Häppchen für durstige Kehlen und hungrige Mägen bereit zu halten.

Was war los an diesem Morgen? Bürgermeister Thomas Dünchheim hatte zum siebten Mal zum "Bürgermarkt" eingeladen. Und so etwas lassen sich die feierfreudigen Monheimer natürlich nicht entgehen. "Uns geht es nicht darum, ein Bier oder eine Schale mit Erbsensuppe zu ergattern, sondern um brandneue Informationen aus erster Hand zu bekommen", sagte ein Ehepaar aus Monheim-Mitte. Ein 46-jähriger Alt-Monheimer freute sich über angeregte Gespräche mit Freunden und Bekannten: "Hier treffe ich in jedem Jahr Leute, die ich das Jahr über nicht sehe."

Ein Vorstandsmitglied des Baumberger Allgemeinen Bürgervereins stimmte ihm zu: "Von der Veranstaltung komme ich mit einigen neuen Ideen, Planungen und Infos aus Rat und Verwaltung nach Hause." Und davon hatte das Stadtoberhaupt stapelweise parat. So wurde unten anderem mit viel Beifall aufgenommen, dass voraussichtlich im Sommer das Münchener Hofbräuhaus in die Monberg-Gastronomie mit einsteigt. "Dann drenke mer nur noch Weiße", freute sich eine Ur-Monheimerin - und nippte an einem Glas Alt.

Dünchheim erwähnte unter anderem auch die katastrophale Ampelanlage an der Opladener Straße: "Im April/Mai kommen dort die Grüne Welle und in Baumberg zwei neue Kreisverkehre. Am Ernst-Reuter-Platz etabliert sich die Polizeistation. Die zentrale Wegeachse in diesem Viertel mit der Brandenburger Allee wird im Frühjahr in Angriff genommen." Weitere Themen waren dann noch die Privatisierung der LEG-Wohnungen, die Dünchheim als "nicht gute Entscheidung für Monheim" ansieht, sowie das Sportstätten- und Altstadtkonzept.

Interesse fanden auch die zahlreichen Stände, an denen sich örtliche Unternehmen und öffentliche Einrichtungen vorstellten und Kostproben rheinischer und anderer Spezialitäten anboten. Für jede Menge Spaß sorgten Gaukler des Hitdorfer "Matchbox-Theaters". Die Dozenten-Band der städtischen Musikschule unter Leitung von Jörg Sommerfeld unterhielt mit bekannten Weisen.

Schließlich folgte einer der Höhepunkte der Veranstaltung: Der Bürgermeister verlieh den Brauchtumspreis an das Panikorchester und die heimische Pianistin Ruth Drechsel-Püster. Maestro Emil Drösser nahm ihn für die Paniker dankend entgegen. Sie und die Pianistin tun sehr viel für Monheims Brauchtum, sind aus dem kulturellen Leben der Alten Freiheit nicht mehr wegzudenken. Vor allem mit ihren konzertanten Aufführungen (lustigen Opern und Operetten aus eigener Feder) erfreuen sie immer wieder Monheims Herzen.

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