Monheim: Eine Börse verhilft zielgenau ins Ehrenamt

Vereine und Hilfswillige sollen besser zueinander finden. Der Startschuss dazu ist am Donnerstag gefallen.

Monheim. Mit einer Infoveranstaltung im Rathaus startete am Donnerstag die Ehrenamtsbörse der Stadt Monheim, die auf ein sehr großes Interesse stieß: Die neue Börse soll Angebot und Nachfrage des Ehrenamts zusammenführen. "Das heißt nicht, dass die Vereine es bisher nicht konnten," so Koordinator Hans-Peter Anstatt. Die Stadt möchte einen weiteren Weg anbieten, die Suche erleichtern.

Zusätzliche Stühle wurden in den ohnehin vollen Ratssaal gebracht. Bürgerinnen und Bürger, ganz stark war die Generation50plus vertreten, wurden von Bürgermeister Daniel Zimmermann begrüßt. Sie repräsentierten ihre Vereine oder suchten eine Stelle, an der ihre Hilfe gebraucht wird.

Für Vereine und Interessenten hatte die Börse Fragebögen vorbereitet. Jedes Projekt, jedes Aufgabenprofil soll auf einem Bogen genau dargestellt werden. Wer seine Hilfe anbieten möchte, beschreibt sich und seine Fähigkeiten ebenfalls auf einem Formular. Die ausführlichen Angaben sollen Anstatt helfen, eine genaue Vorstellung von den Beteiligten zu bekommen.

"Die Leute machen sich oft ein falsches Bild", sagte Rolf Horsten, der Verstärkung für die Monheimer Angelfreunde sucht: "Die meiste Zeit braucht bei uns der Naturschutz: Gewässerqualität, Fischgesundheit, Hege und Pflege. Nur zehn Prozent unserer Zeit verbringen wir mit Angeln."

Über die Interessenten erzählte Anstatt, dass viele nicht wissen, was genau sie gern tun möchten. Nur vom Berufsalltag soll es sich deutlich absetzen. Vielleicht ist da der Hundeverein IRJGV-Team Monheim die passende Adresse: "Wir haben ein kleines Grundstück am Rhein, auf dem wir Hunde und Hundehalter ausbilden," so der Vorsitzende Michael Krause. "Wenn es einen Frührentner gäbe, der da mal den Rasen mäht oder den Zaun streicht, das wäre eine Riesenentlastung für uns."

Vereine und Bürger zielgenau zusammenzubringen ist viel Hand- und Kopfarbeit für Anstatt. Alle Daten handhabt er strikt vertraulich: "Die Kontakte laufen zuerst indirekt über mich. Erst wenn beide Seiten einverstanden sind, führe ich die Beteiligten zusammen." Dann verweist er Freiwillige zum Beispiel an das regelmäßige Vereinstreffen in einer Gaststätte oder tauscht Telefonnummern aus.

Erste Erfolge hatte die Börse schon vor dem Start. In drei Fällen konnte Anstatt Bürger an Vereine vermitteln, die sich bei ihm nach der neuen Börse erkundigt hatten. Nach der immensen Resonanz bei der Infoveranstaltung zu urteilen werden es bald viel mehr sein.

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