Monheim: Düsseldorf hat das letzte Wort

Die Bezirksregierung muss an den Rheinanleger-Plänen beteiligt werden. Je nach Auslegung kann sich dadurch der Baubeginn um mindestens ein Jahr verzögern.

Monheim. Er soll ein absolutes Prestigeobjekt werden - der Rheinanleger mit Büros und Gastronomie gegenüber dem Rheinpark. "Wenn wir das verwirklichen, sorgt das in der ganzen Region für Aufsehen", schätzt es Michael Kraus von der städtischen Wirtschaftsförderung ein.

Und Projektentwickler Rainer Kohl ist sicher: "Das wird eine Erfolgsgeschichte - so man uns lässt." So man uns lässt? Da geht sein Blick nach Düsseldorf. Dort sitzt die Bezirksregierung nun mit im Boot. Bevor sie sich nicht regt, läuft gar nichts. Und je nach dem, was sie mitteilt, kann sich der Baustart um mindestens ein Jahr verzögern.

Projektentwickler Kohl und die städtische Wirtschaftsförderung wurden von der Tatsache überrascht, dass die Bezirksregierung mitzureden hat. "Früher war dafür das Staatliche Umweltamt in Krefeld zuständig. Mit denen waren wir uns eigentlich auch schon einig. Dann wurde das Amt aufgelöst. Teile der Zuständigkeiten wurden der Bezirksregierung übertragen. Deswegen haben wir es jetzt mit ihr zu tun", sagt Kraus.

Rainer Kohl, Projektentwickler

Düsseldorf muss entscheiden, nach welchem wasserrechtlichen Verfahren überhaupt geprüft wird. Wann sie das mitteilt, ist noch völlig unklar. "Die Prüfung dauert noch an. Mehr kann zurzeit nicht gesagt werden", teilt Jennifer Spitzner, Sprecherin der Bezirksregierung, mit.

Das Warten ist für Rainer Kohl eine Nervenprobe. Denn, wie Michael Kraus erläutert, sind zwei Varianten des Genehmigungsverfahrens möglich. Wird nach dem Landeswassergesetz (LWG) vorgegangen, könnte der Antrag innerhalb einiger Wochen bearbeitet sein. Kommt Düsseldorf allerdings zu dem Schluss, dass nach dem Wasserhaushaltsgesetz beantragt werden muss, dann kann das laut Kraus ein Jahr und länger dauern.

Wenn Düsseldorf sich für die schnelle Variante entscheidet, kann es eigentlich recht zügig losgehen. Es gibt einen gültigen Bebauungsplan, und die Baugenehmigung wäre schnell erteilt - schließlich ist die Stadt selbst an der Verwirklichung des Projektes interessiert. "Nach der Genehmigung der Bezirksregierung bräuchten wir noch etwa ein halbes Jahr für das Marketing. Dann kann es losgehen. Voranfragen gibt es schon", nennt Kohl die Zeitschiene.

Wann auch immer der Rheinanleger fertig ist, er wird wahrlich das Stadtbild prägen. Mehr als 5000 Quadratmeter für Büroräume sollen geschaffen werden. Im Erdgeschoss ist Gastronomie vorgesehen. In einer zentralen, für alle offenen Eingangshalle kann sich Projektentwickler Kohl eine Galerie oder ein Museum vorstellen. Ein Sonnendeck ist angedacht. Und sogar einen abgetrennten Schwimmbereich im Rhein hält er für möglich.

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