Monheim: Der drohende Leerstand

Der Umzug der Stadttochter Mega unter ein Dach mit der Fachuniversität klingt erst einmal gut. Sollten die städtischen Bahnen allerdings keinen Nachmieter an die Daimlerstraße locken, wird es teuer.

Monheim. Immobilienmakler hilf! Das mag derzeit an manchen Tagen Detlef Hövermann denken. Der Geschäftsführer der Bahnen der Stadt Monheim (BSM) wird nämlich vielleicht schon bald am Firmensitz Daimlerstraße mehr Platz haben, als ihm lieb ist.

Denn das Energieunternehmen Mega, mehrheitlich ebenfalls in städtischem Besitz, ist zwar noch unter einem Dach mit den Bahnen. Doch schon im Juni nächsten Jahres wird es gemeinsam mit der privaten Fachhochschule HFU an der Rheinpromenade neben dem Monberg ein neues Domizil haben.

Damit verlieren die BSM als Eigentümer der Immobilie Daimlerstraße einen Mieter, der immerhin fast 600 Quadratmeter nutzt. Die monatliche Zahlung dafür liegt bei etwa 4.275 Euro - kalt. Im Jahr sind das schon mehr als 50.000 Euro. Und einen Nachmieter gibt es noch nicht.

"Wir haben einen Makler beauftragt. Viel mehr kann ich im Augenblick dazu auch nicht sagen. Jedenfalls werden wir uns die Bedürfnisse des Interessenten anhören. Dann muss man schauen, was möglicherweise veränderbar ist", sagt BSM-Chef Hövermann. Vielleicht finde man ja auch mehrere Mieter. Zu beneiden ist Hövermann nicht. Denn die BSM machen ohnehin bereits pro Jahr ein Defizit von zwei Millionen Euro (Geschäftsbericht 2008).

Aber Tatsache ist: Mit Buslinien lässt sich in der Angebotsbreite auch anderswo in Nordrhein-Westfalen derzeit kein Geld verdienen. Und eine Abgabe dieser Leistung an andere Unternehmen - etwa Düsseldorfer Rheinbahn - ist auch nicht billiger. Doch nun auch noch Mieteinbußen um die 50.000 Euro im Jahr - das wäre hart.

Kurios: Der Bau an der Daimlerstraße mit etwa 1,2 Millionen Euro wurde vor neun Jahren von Ex-Bürgermeister Thomas Dünchheim damit gerechtfertigt, dass man so die beiden Stadttöchter Mega und BSM mit ihren Kundenzentren endlich bürgerfreundlich unter einem Dach hätte. Nun kommt nach relativ kurzer Zeit der nächste Umzug der Stadttochter Mega.

Letztere wird darüber nicht sonderlich traurig sein. Denn der Strom- und Gasversorger kann im neuen Domizil seine bisher drei Standorte - außer Kundenberatung und Geschäftsführung auch noch Techniker und Material an Turm - sowie Edisonstraße - zusammenführen. Mega-Geschäftsführer Udo Jürkenbeck sieht darin "praktische, kürzere Wege".

Einsparungen gebe es aber nicht. Auch am neuen Standort muss das Unternehmen Miete bezahlen - dann an eine weitere Stadttochter - die SEG. Über den Preis wollte Geschäftsführer Udo Jürkenbeck nichts sagen.

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