Monheim: Das Ehe-Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde

Petra und Volker Höltgen sind das erfolgreichste Reiterpaar Monheims. Der Sport führte die beiden 42-Jährigen bereits als Jugendliche zusammen.

Monheim. Sie verdienen ihn zurecht - den Titel "Erfolgreichstes Reiterpaar Monheims": Petra und Volker Höltgen von Gut Blee am Heilerberg. Mit Urkunden, unzähligen regionalen Turniersiegen, Platzierungen bei Deutschen- und Europameisterschaften können sie ihr Wohnzimmer tapezieren. Ihr Leben gilt seit der Kindheit dem Pferdesport.

Beide sind Jahrgang 1966 und bereits seit der Jugend ein Paar. Doch das gemeinsame Leben im Sattel hat durch die Töchter Hanna (14) und Sarah (16), die ebenfalls reiten, auch immer wieder Erdkontakt. Denn seit einiger Zeit zählt für Petra und Volker Höltgen vorrangig eins: Die Familie. Für die Mädchen stellten sie in den 90er Jahren den Hochleistungssport zurück. "Da würde kaum Zeit bleiben für andere Dinge", betont das Paar. Trotzdem können Höltgens bereits jetzt mit ihren 42Jahren eine beeindruckende Geschichte erzählen.

National wie International ist das seit 1990 verheiratete Paar viel rumgekommen. Seit gut 36 Jahren sitzt die Gutbesitzttochter Petra Höltgen, geborene Poßberg, regelmäßig im Sattel. Konzentriertes Training verschafften ihr die Turniererfolge. "Außerdem gehört die langjährige Mitgliedschaft im Amateurspringreiterclub zu meiner großen Leidenschaft", sagt sie. Und das kann Petra Höltgen offensichtlich immer noch mit der Familie unter einen Hut bringen. Denn kürzlich wurde sie in dem Club Zweite in der Gesamtwertung.

Doch zurück zu früheren Erfolgen: Als besondere Auszeichnung erhielt Petra Höltgen 1990 das Goldene Reitabzeichen, eine Auszeichnung, die jahrelang sehr erfolgreichen Turnierreitern verliehen wird. Offensichtlich eine Sache der Familienehre. Denn im selben Jahr erhielt Vater Paul Poßberg ebenfalls das Goldene.

Parallelkindheit in Neukirchen-Vluyn am Niederrhein: Auch hier legten reitbegeisterte Eltern den Grundstein. Bereits im Alter von zehn Jahren belegte Volker Höltgen den vierten Platz in einem Einsteiger-Springen. Mit 16 ging er schon in Klasse S (schwer) an den Start.

Die deutschen Meisterschaften 1983 sollten für den 17-Jährigen aber dann mehr sein, als ein reines Sportereignis. Er lernte die die gleichaltrige Petra kennen. "Wir wurden schnell ein Paar." Es war gerade Volker Höltgens erfolgreichste Zeit. Immerhin erritt er innerhalb weniger Jahre drei Mal den Titel Rheinischer Meister. Das Goldene Reitabzeichen ist ebenfalls in seiner Trophäen-Sammlung.

Die Beziehung des jungen Paares wuchs. "Ich musste zwar erstmal ein Jahr zum Bund. Mit 19 zog ich aber auf Gut Blee, zu Petra." Keine übereilte Entscheidung - wie sich herausgestellt hat.

Trotz der Erfolge ist den Höltgens der Erfolg nie zu Kopf gestiegen. Vielleicht auch ein bisschen deshalb, weil sie ein volles Tagesprogramm haben, das morgens um 7Uhr beginnt. Bis in den späten Abend werden sie auf Trapp gehalten. "Da müssen die Pferde versorgt und ausgebildet werden, Reitschüler wollen ihren Unterricht", listet das Paar auf. Und dann wären da auch noch die vielen Formalitäten, die so ein Reitbetrieb mit sich bringt.

Doch hin und wieder lockt auch Familie Höltgen die Sehnsucht nach Sonne, Meer und ein Abwechslung vom Reiter-Alltag. Dann fahren sie wie gewöhnliche Bürger an den Strand oder in die Berge. "Ja, natürlich fahren wir auch mal in den Urlaub!", lacht Petra Höltgen. "Das muss schließlich sein." Ohne Pferde, nur mit den Töchtern.

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