Monheim: Badespaß im Krämer-See soll endlich Wirklichkeit werden

Die Stadtverwaltung hat ein Konzept für Überplanung des Gewässers ausgearbeitet. Unter anderem soll die Tauchschule Arends mit ins Boot.

Monheim. Bei diesen Temperaturen mag wohl kaum jemand an ein Bad in der freien Natur denken. Aber tatsächlich wird die Stadtverwaltung am Dienstag im Planungsausschuss der Politik eine Vorlage präsentieren, die das kostenlose Schwimmen im Krämer-See, der zwischen "mona mare" und Alfred-Nobel-Straße liegt, schon bald möglich machen könnte.

Parallel zur Wohnbebauung am Nordufer, verbunden mit der Überplanung des alten Freibadgeländes, soll nämlich der Weg geebnet werden für Badespaß am Südufer. In unmittelbarer Nähe ist ja - nach Verlegung - auch die Bürgerwiese geplant.

Als Beispiel für das Monheimer Projekt gilt der nahe gelegene Hitdorfer See. Und anfangs befürchtete hohe Kosten für die Abflachung des Uferbereichs haben sich inzwischen auch relativiert. Denn Eigentümer Krämer ist ohnehin zu Rekultivierungsmaßnahmen verpflichtet.

"Er hat Interesse an einer Zusammenarbeit mit uns. Damit sind hohe Summen vom Tisch", erläutert Robert Ullrich, bei der Stadtverwaltung federführend in Sachen Krämer-See. Der Diplom-Ingenieur sieht sogar gute Chancen dafür, dass die Eröffnung bereits im Sommer 2010 sein könnte.

Für den Optimismus gibt es gleich mehrere Gründe. Da ist einmal ein Düsseldorfer Tauchschule Arends. Deren Leiter Jürgen Arends kann sich durchaus vorstellen, einen kleinen Gastronomiebetrieb am Südufer zu übernehmen.

Damit wäre das Thema Toiletten ebenso abgehakt wie die Frage nach der sozialen Kontrolle. Und Arends ist mit dem See vertraut. "Wir tauchen dort bereits regelmäßig." Er bescheinigt dem Gewässer beste Badequalitäten und will die Zahl der Tauchgänge ausbauen.

Nächste Woche gibt es weitere Gespräche mit der Stadtverwaltung. Und geht es nach dem Rathaus, wird mit der Tauchschule ein Pachtvertrag mit Regelungen zur Betreuung und zum Betrieb des Badesees und der Bürgerwiese abgeschlossen.

Auch wenn die Eigentumsverhältnisse noch nicht endgültig mit Besitzer Krämer geklärt sind, lässt die Verwaltung bereits prüfen, ob die Stadt bei einem Unfall haftbar gemacht werden kann. Im benachbarten Hitdorf ist das mit dem Verweis "Baden auf eigene Gefahr!" geregelt. "Ob das tatsächlich so einfach, wird sich noch rausstellen", so Ullrich. Jedenfalls hat er Kontakt zu den Kollegen in Leverkusen.

Baden auf der Südseite und Wohnen im Norden - ist das nicht ein Konflikt? "Wir haben ein Lärmgutachten erstellen lasen. Es gibt da kein echtes Problem. Aber es ist auch eine optische Markierung mitten auf dem See geplant, damit Badegäste nicht weiterschwimmen", ergänzt Ullrich.

Doch wie sieht "mona mare"-Chef André Zierul die Konkurrenz in direkter Nachbarschaft? "Es wird uns sicher den einen oder anderen Kunden kosten. Aber letztlich können Fans solcher Seen auch jetzt schon nach Hitdorf. Das ist nicht viel weiter", bleibt er eher gelassen. Das Allwetterbad hat jährlich rund 270.000 Gäste inklusive Schulen Vereinen und Sauna.

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