Monberg in Monheim: Bald für Geh-Behinderte zugänglich?

Die Stadtverwaltung schlägt vor, einen behindertengerechten Monberg-Zugang mit Geld aus dem Konjunkturpaket II zu bezahlen. Ein Streit im Rat ist vorprogrammiert.

Monheim. Ein behindertengerechter Zugang zum Monberg - der wird immer wieder gefordert. Und jetzt gibt es von Seiten der Stadtverwaltung einen überraschenden Vorstoß: Im Rahmen des so genannten Konjunkturpaketes II mit Bundesgeldern wurde der Politik am Dienstagabend im Haupt- und Finanzausschuss unter anderem der Vorschlag gemacht, besagten behindertengerechten Zugang zu realisieren.

Doch die Fraktionen wollten sich insgesamt nicht überrollen lassen. Eine ganze Reihe von Vorschlägen sollen jetzt erst einmal intern in den Fraktionen diskutiert werden. In der Ratssitzung am 4. Juni geht es dann weiter.

Hinter den Kulissen gibt es trotzdem schon ersten Widerstand gegen die Verwaltungspläne. Nicht, dass irgendwer gegen einen behindertengerechten Aufgang zum Monberg wäre. "Aber die dortige Gastronomie mit öffentlichen Mitteln stärken, geht ja wohl zu weit", wird Kritik lauter.

Für viele ist da noch das teilweise von der Politik kaum nachvollziehbare Vertragsgeflecht zwischen Stadt und Monberg-Gastronomen im Hinterkopf. Jetzt stehen 500.000 Euro öffentlicher Mittel aus dem Konjunkturpaket aus Berlin im Raum, um den Zugang auf den Hügel zu erleichtern. Wie genau, ist noch unklar.

Die Verwaltung schlägt in dem Zusammenhang eine weitere behindertengerechte Maßnahme vor: Eine Rampe von der Baumberger Rheinterrasse runter zum Schiffsanleger. Das wären noch einmal 200.000 Euro.

Aber damit sind die Mittel dann insgesamt erschöpft. Dabei gibt es ein von der Politik favorisiertes Konkurrenzprojekt, nämlich die Verlängerung des Weges von der Rheinterrasse in Richtung Campingplatz. Das würde allerdings geschätzte 800.000 Euro kosten.

Die Kämmerei schlägt vor, man möge doch prüfen, ob es sich dafür nicht gesonderte Landestöpfe öffnen lassen. Ohnehin sei nicht klar: Darf der Weg zum Campingplatz tatsächlich über das Konjunkturpaket finanziert werden?. Bei den beiden behindertengerechten Projekten ist man im Rathaus dagegen ziemlich sicher.

Für Guido Krämer, stellvertretender Kämmerer und Verfasser der Pläne, ist mit Blick auf den Monberg die Gastronomie als Nutzer übrigens Nebensache. Er verweist darauf, dass es sich bei dem Gelände um städtisches Eigentum handelt. "Außerdem ist da oben eine für alle gedachte Aussichtsplattform. Die aber derzeit nicht alle nutzen können", argumentiert er.

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