MonArt: Zehn Künstler zeigten völlig unterschiedliche Werke

Im Sojus an der Kapellenstraße gab es am Wochenende eine Ausstellung der nicht alltäglichen Art.

Monheim. Es ist sehr hell im Sojus, was eigentlich nur eins bedeuten kann: MonArt. Zum 19. Mal, verwandelt sich die ehemalige Krautfabrik an diesem Wochenende in eine Kunsthalle. An den Wänden hängen bunte Malereien und Comic-Art, es gibt Steinskulpturen und Keramik, aber auch Schmuck und Textilarbeiten. Zehn Künstler haben sich im Sojus versammelt, deren Kunst unterschiedlicher nicht sein könnte.

„Das ist das Besondere am Sojus und der Unterschied zu anderen Ausstellungen“, sagt Rosemarie Bruchhausen. Sie ist mit ihren Skulpturen schon viele Jahre bei der MonArt dabei, ob es nun acht oder neun Jahre sind, kann die Künstlerin gar nicht genau sagen. Aus Sandstein und Marmor sind die Gebilde, die inmitten des großen Raumes stehen. An einem Objekt ist das Blatt einer Kreissäge — stellvertretend für einen Kopf — befestigt. „Mir kommen die Ideen oft, wenn ich die Materialien sehe“, sagt sie.

Von Rosemarie Bruchhausen stammte auch die Plastik, die in diesem Jahr im Ulla-Hahn-Haus an die Autorin Jennifer Benkau verliehen wurde. Ein U und ein H ineinandergeschlungen auf einem Buch - so sieht der erste Monheimer UH!-Literaturpreis der Jungen Leser aus. „Die Arbeit hat mir unheimlich viel Spaß gemacht“, sagt Bruchhausen.

Am Rand der Bühne verkauft Tina Gottfried „weiberkram“. Made in Germany steht an ihrem Stand. Und da legt die Düsseldorferin auch Wert drauf. „Es ist wichtig, dass die Menschen wieder mehr aus dem eigenen Land kaufen und nicht die Massenproduktionen.“ Das hat dann zwar auch seinen Preis, aber den sei es auch Wert zu zahlen. Während Gottfried auf der Bühne sitzt, strickt sie einen Schal, der passend zu einer selbstkreierten Wichtelmütze getragen werden kann.

Neben ihr an der Wand hängen in schlichten Rahmen Fotos. Immer zwei nebeneinander. „Ich habe die Bilder mit einer Halbformatkamera gemacht“, erklärt Erwin Wenzel. Zum ersten Mal stellt er im Sojus aus, doch der Laden ist ihm als ehemaliger Monheimer wohl bekannt. Die Bilder sind ein Produkt des Zufalls, denn mit der Art der Auszeichnung ist die Reihenfolge der entwickelten Bilder unbekannt.

Auf der Bühne im Café stehen in diesem Jahr das „The Clown Project“, Franzi rockzz“ und das „Mighty-Hallelujah-Terzett“. Schon beim Sojus-Geburtstag haben letztere bewiesen, wieso sich Songs von Julio Iglesias, Johnny Cash und Kraftwerk einfach besser anhören, wenn sie auf einem Akkordeon gespielt werden.

Fast alle Kunstwerke sind auch käuflich zu erwerben. Ein Kaufpreis ist zumindest an den Bildern an der Wand aber nicht zu sehen. „Wir sind ja nicht auf einem Basar“, lacht Hilde Weyler, die ebenfalls wie in jedem Jahr im Sojus ausstellt. Ob das gekaufte Werk auch zu Hause gut aussieht, können Besucher in einem provisorischen Wohnzimmer - stilsicher mit Couch, Teppich und Fernseher gestaltet - ausprobieren.

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