Mit Pelz und Skiunterwäsche zum Rathaussturm

Am Donnerstag wird Vollblutkarnevalistin Martina Pophal-Albig mit ihren Freundinnen aus Monheim als Möhne das Rathaus stürmen.

Monheim. Der frühe Vogel fängt den Wurm heißt es im Volksmund. Doch für Martina Pophal-Albig müsste das Sprichwort umgeschrieben werden in: Die frühe Möhne fängt den Narr beziehungsweise den Mann.

Denn auf den hat es die Monheimerin und viele ihrer Freundinnen am Donnerstag abgesehen. „Die Krawatten kommen ab, ganz sicher. Und werden auch ein wenig als Trophäe aufbewahrt“, sagt sie.

Und auf die Jagd nach den Narren geht es bereits um sieben Uhr morgens. Aus dem Bett hüpft die fröhliche 46-Jährige um 6.15 Uhr. „Ich treffe mich dann erst mal mit den anderen Weibern in der Raiffeisenbank hier in Monheim. Da gibt es erst mal das Möhnefrühstück“, sagt sie.

Denn sie weiß: An Altweiber ist eine gute Grundlage mit jede Menge Berlinern und belegten Brötchen wichtig, „denn der ein oder ander Sekt darf es doch mal sein. Außerdem feiern wir den ganzen Tag. Das zehrt.“

Kurz vor neun Uhr gehen die Weiber zum Rathaus, um dann um 9.11 Uhr den Bürgermeister zu stürzen und die Macht in den Amtsstuben zu übernehmen. Pophal-Albig wird auch kurz dabei sein, sich dann aber auf den Weg zur Doll Eck machen.

„Dort gibt es ein Bühnenprogramm, das ich moderiere“ sagt die 46-Jährige. Aber es wird auch jede Menge Zeit sein zu feiern. „Wir werden schunkeln, tanzen bützen — alles was eben an Altweiber dazugehört.“

Und das tut die gemeine Möhne in zünftiger Kluft mit Utensilien aus Omis oder Muttis Kleiderschrank. „Der Nerz darf nicht fehlen. Auch Spitzenhandschuhe nicht und ein Hut muss sein. Und natürlich eine Handtasche, in der eine Schere, ein Killepitsch und Lippenstift drin ist“, sagt sie.

Zudem sei Skiunterwäsche oder die „schöne Angoravariante empfehlenswert, damit es warm genug ist. Schließlich wird bis tief in die Nacht gefeiert“, sagt die Profi-Möhne, die mit Eitelkeiten nichts am Hut hat. „Wir schminken uns zu diesem Tag alt, schließlich heißt es auch Altweiber. Manche tragen auch Masken. Probleme habe ich damit nicht, es geht ja nicht um Schönheit, sondern um den Spaß an der Sache“, sagt die Vollblutkarnevalistin, die zudem das Amt der Sitzungspräsidentin der Großen Monheimer Karnevalsgesellschaft innehat.

Dabei kommt die 46-Jährige, die als Unternehmerin selbstständig ist, nicht einmal aus einer karnevalistischen Hochburg. „Mir ist das nicht in die Wiege gelegt worden. Ich komme gebürtig aus Flensburg. Aber seit 20 Jahren bin in eifrig dabei seit ich im Rheinland wohne. Karneval ist einfach schön, und als Möhne hat man jede Menge Spaß.“

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