Marc Serafin: Sprachrohr der Jugend geht

Marc Serafin, Leiter Jugendförderung im Rathaus, hat Donnerstagabend im Ausschuss bekanntgegeben, dass er Monheim verlässt.

Monheim. Er wird eine eine Lücke hinterlassen — das waren Donnerstagabend Reaktionen im Jugendhilfeausschuss. Dort hatte Marc Serafin zuvor bekanntgegeben, dass er Monheim verlassen wird. Er übernimmt Anfang März die Leitung des Jugendamtes in Niederkassel bei Bonn. Beruflich ist es für den 53-Jährigen noch einmal ein Aufstieg. Doch trotzdem geht er auch mit einem weinenden Auge. Denn Marc Serafin hat in Monheim viel aufgebaut.

Angefangen hat er 1998 im Haus der Jugend. Heute ist er Abteilungsleiter der Jugendförderung. Den offenen Ganztag hat Serafin mit aufgebaut. Heute wird er an allen Monheimer Grundschulen angeboten. Ferienprogramme wie der Cirkus auf der Bürgerwiese hat Marc Serafin Federführend begleitet. Der Monheimer Kindertag im Rheinpark an der Kapellenstraße — inzwischen ein Riesenerfolg — wurde von ihm auf die Beine gestellt. Das Konzept der Spielplatzscouts hat er entwickelt.

Aktuell wird mit Hochdruck daran gearbeitet, ein Jugendcafé, von Schülern betrieben, auf den Weg zu bringen. Verfasser einer entsprechenden Vorlage: Marc Serafin. „Vor zehn Jahren hätte man noch einen freien Träger beauftragt und einen Sozialarbeiter hingestellt. Jetzt binden wir die Jugendlichen ein, geben ihnen Verantwortung. Dass ist wichtig“, sagt er.

Er geht mit unerledigten Baustellen. Da macht Marc Serafin keinen Hehl draus. Zum Beispiel ist das Kino-Projekt gescheitert. „Wir kommen nicht an gegen die Vermarktungsrechte bei aktuellen Filmen. Ich sehe nur in der Schaffung eines Programmkinos eine Alternative. Das wäre im Sojus gut platziert“, hat er schon die nächste Idee.

Marc Serafin nimmt fordernd Abschied. „Monheim ist auf einem guten Weg. Aber es geht noch besser“, sagt er. Der Anspruch der Hauptstadt des Kindes sei eine tolle Sache. „Aber aus Kindern werden auch Jugendliche. Diese Altersgruppe muss ebenfalls stärker im Leitbild berücksichtigt werden. Da ist noch viel nachzuholen.“ Attraktivere Treffs müssten her.

Inklusion — die muss für Serafin nun in Monheim mit Hochdruck verwirklicht werden. „Menschen mit Handicaps sollen Zugang zu allen Lebensbereichen erhalten“, sagt er. Der Nachholbedarf sei hoch. Das gelte nicht nur für Kindergärten und Schulen. „Die offenen Jugendtreffs etwa sind nicht behindertengerecht.“

Was ihn an Monheim immer genervt hat: „Es gibt nach 18 Uhr keinen vernünftigen Bus-Takt zur S-Bahn mehr. Dann dauert das oft ewig, bis ich zu Hause in Köln bin.“ Doch er wird sich noch lange an ein ganz besonders schönes Gefühl erinnern: Im Sommer über die neugestaltete Brandenburger Allee gehen. „Die Menschen sitzen draußen und genießen. So viele unterschiedliche Nationen im friedlichen Miteinander. Das ist multikulti made in Monheim.“

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