Mafia-Mord: Blutspur führt nach Langenfeld

Polizei überrumpelt mutmaßlichen Auftragskiller der Mafia.

Langenfeld. Das apulische Manfredonia, 48 Kilometer östlich der Provinzhauptstadt Foggia direkt an der Adria gelegen, ist ein auch bei Deutschen beliebter Bade-Urlaubsort.

Doch im Oktober 2000 wurde die 57.000-Einwohner-Stadt durch einen Mordanschlag aufgeschreckt. Zwei Menschen wurden auf offener Straße von einem Pump-Gun-Schützen niedergestreckt. Die Opfer überlebten schwer verletzt.

Der Täter, der vermutlich im Auftrag einer apulischen Mafia-Organisation geschossen hatte, konnte entkommen. Seit 2004 wurde er von der italienischen Polizei mit Haftbefehl wegen versuchten Mordes gesucht, seit Oktober dieses Jahres auch mit einem internationalem Haftersuchen eines Gerichts aus Bari.

Am Mittwoch um 17 Uhr konnte ein Einsatztrupp der Kriminalpolizei den Gesuchten auf der Königsberger Straße in Langenfeld überrumpeln und festnehmen.

"Wir haben den 46 Jahre alten Italiener über mehrere Wochen beobachtet und seine Gewohnheiten genau studiert", erklärte am Mittwoch Frank Sobotta von der Kreispolizeibehörde Mettmann.

Der Zugriff auf dem Heimweg von der Arbeit sei derart überraschend für den unbewaffneten Tatverdächtigen gekommen, dass der keine Gegenwehr hätte leisten können.

Der 46-Jährige ist verheiratet, arbeitete im Bau-Gewerbe und lebt seit rund 14 Jahren unauffällig in Deutschland, seit 2006 in Langenfeld.

Am Mittwochmorgen wurde der mutmaßliche Auftragskiller in Düsseldorf dem Haftrichter vorgeführt. Sobotta: "Vermutlich werden die italienischen Behörden schon bald einen Auslieferungsantrag stellen, dann wird der Verdächtige in den nächsten Wochen in sein Heimatland überstellt."

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