Ein Rind hätte keine Chance gehabt, zu entkommen. Was am Samstagabend so leicht aussah, war Bestandteil der Disziplin "Trail" im Regionen-Cup - einem der Höhepunkte der Rheinlandmeisterschaft 2008 im Westernreiten, die am Wochenende auf Gut Langfort ausgetragen wurde.

Von Freitag bis Sonntag gingen 194 Reiter an den Start und boten nicht nur für Kenner des Sports, sondern auch für Laien sehenswerte Unterhaltung. In der traditionellen Kleidung eines Westernreiters - Cowboyhut und Chaps (angeschnallte Beinschützer aus Leder) - stellten sie sich den Herausforderungen der unterschiedlichen Disziplinen.

Während bei der "Pleasure" die Grundgangarten des Pferdes vorgeführt wurden, ging es beim "Reining" unter anderem um schnelle Drehungen im Galopp. "Das nennt man auch die Dressur der Westernreiter", sagte Petra Retthofer, Sprecherin der Ersten Westernreiter Union (EWU) Rheinland, die das Turnier veranstaltete.

Außerdem gibt es noch "Showmanship", wobei das Pferd an der Hand vorgeführt wird, "Trail", wobei Tier und Reiter einen Hindernisparcours durchlaufen müssen sowie "Superhorse" - die Zusammensetzung aller Prüfungen. Retthofer: "Das Westernreiten ist der Cowboy-Arbeit nachempfunden, auch wenn es nicht mehr viel damit zu tun hat."

Liebhaber des Westernreitens gibt es viele, allein die EWU zählt 1000 Mitglieder. "Und es werden immer mehr", so Retthofer, die selbst nicht reitet, aber deren Tochter Kathrin (18) beim Wettbewerb startete.

Die Meisterschaft lockte viele Schaulustige aus der Umgebung an, denen sich ein farbenfrohes Spektakel bot. Alisa (7) fasste zusammen, was den besonderen Reiz am Reiten ausmacht: "Einfach alles - und vor allem die Turniere." Die Rheinlandmeisterschaft ist neben den German Open in Issum das größte Event für Westernreiter in der Region. Sieger des Regionen-Cups wurde übrigens die Jugendmannschaft Nordrhein-Ruhrgebiet.