Langenfeld: Über den Spaß zur Kunst finden

Jugendkunstschule: Mit Suyin Scheid-Hennig hat die Schule ihr Konzept komplett überarbeitet. Neues Programm liegt aus.

Langenfeld. Zum Beginn des Frühjahrssemesters präsentiert sich die Jugendkunstschule inhaltlich wie äußerlich neu aufgestellt. Wer das druckfrische Programm der "Juku" in Händen hält, merkt das sofort. Das ist kein dünnes Heftchen mehr, sondern mit 50 Seiten eher ein Katalog. Mehr als 25 Farbfotos zeigen Kinder, die mit Freude an ihren Werken arbeiten.

Leonardos "Mona Lisa" lächelt den Leser unterm Dali-Bärtchen an. "Kunst soll Spaß machen, und Vergnügen macht schon das Entdecken in der Broschüre", meint Suyin Scheid-Hennig.

Die 42 Jahre alte Kunsthistorikerin und freie Künstlerin aus Köln hat der "Juku" bei der Neuorientierung geholfen. Sie wurde als Fachberaterin für die Programmgestaltung engagiert.

Scheid-Hennig ist in Langenfeld keine Unbekannte, von 2002 bis zum Sommer 2008 stand sie mit ihrem "artmobil" hinter den museumspädagogischen Ferien-Angeboten im Kulturellen Forum. Durch den stetig guten Zulauf dort wurde VHS-Leiterin Juliane Kreutzmann auf sie aufmerksam.

Die "Juku" wird seit 2002 unter der Regie der Volkshochschule geführt. Bisher zeichnete VHS-Verwaltungsleiter Eckart Heske fürs Programm verantwortlich. Auch mit Hilfe von fünf neuen Dozenten, meist Grafiker und Designer, setzt nun Scheid-Hennig die Akzente. "Wir wollen die bildende Kunst zum Schwerpunkt machen", sagt sie.

Dafür finden sich jetzt eine Vielzahl von Angeboten, vom Atelierkurs über die Vermittlung grundlegender Techniken wie Grafik oder Holzschnitt bis hin zur Studienvorbereitung für angehende Kunst- und Designstudenten. "Die Teilnehmer bekommen von Kirsten Reinhold das Know How für die Bewerbung an einer Kunsthochschule", sagt Scheid-Hennig.

Bis dato sind etwa zwei Drittel der Kunstschüler Mädchen. "Um mehr Jungs zwischen sechs und zehn Jahren anzusprechen, gibt es jetzt zum Beispiel ,Leonardos Flugzeugwerkstatt’ und die abenteuerliche Begegnung mit einem Tintenfresser", so die Programmgestalterin.

"Auf der Ölspur" ist der Schnupperkurs für jugendliche "Blitzentscheider" überschrieben. Hanna Paulsen-Ohme will Elf- bis 18-Jährige bereits am Wochenende, 7. und 8.Februar, in die Kunst der Ölmalerei einweihen. Neu ist das "Montagsatelier" für Zehn- bis 15-Jährige, bei dem Soo Ryun Tela die Kunst von A wie Anschauen bis Z wie Zeichnen erklärt.

"Coole Comics und Co." können Zehn- bis 14-Jährige im Sommerferienprogramm selbst entwickeln. Das Aufblättern der grell gelben Seiten führt in dem mit der Düsseldorfer Agentur "Zwo" entworfenen Heft direkt zum Sommerferienspaß mit Kunst. Auf den grünen Seiten findet sich alles zum Osterferienprogramm. Erstmals werden die 16Dozenten mit Bild vorgestellt.

"Das neue Heft ist ein greifbares Ergebnis der Kulturoffensive, mit der Kultur in Langenfeld noch mehr Gewicht gegeben wird", sagt Kreutzmann. Was die Neupositionierung kostet, verrät sie nicht. "Die Jugendkunstschule hat nie kostendeckend gearbeitet." Mehr Leistung fürs gleiche Geld ist für Eckart Heske die Devise. "Die Gebühren blieben unverändert", sagt er.

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