Langenfeld: Starkes Duo eröffnet das neue Kunsthaus Wiescheid

Mutter und Tochter haben das Haus übernommen und erst einmal Wände gestrichen, bevor es an die klassische Mal-Kunst gehen konnte.

Langenfeld. Bild an Bild hängt im alten Gemeindehaus. In feurigem Rot gemalte Tänzerinnen dominieren den hellen Saal, Haifischszenen sind an der Wand gegenüber zu sehen. Ein Durchgang führt in das nach Farben duftende Maleratelier von Michaela Dreßen, auf der anderen Seite liegt hinter großzügigen Fensterflächen der alte Garten.

Zur Eröffnung des neu konzipierten Kunsthauses Wiescheid zeigt Hausherrin Dreßen auf 120Quadratmetern ihre Werke. Mit ihrer Mutter Barbara Mathlage übernimmt sie das Kunst- und Kommunikationszentrum.

Besucherin Anja Pätzold kennt die Arbeiten Dreßens schon aus deren bisherigem Atelier in Leichlingen. Von der Ausstellung ist sie begeistert: "Jedes Bild ist unverkennbar die Michaela, aber jedes ist anders und überraschend." Besonders gefällt ihr die expressive Farbigkeit der Rottöne.

"Es ist das dritte leere Haus, das ich von der Stadt übernommen habe", erinnert sich Mathlage. Sie repräsentiert als künftige Seminarkoordinatorin das Kursprogramm des Hauses. Wenn sie gewusst hätte, wie viel Arbeit das Haus in Alt Wiescheid machen würde, hätte sie es sich wohl anders überlegt, vermutet sie.

Die Böden haben die neuen Nutzer ausgetauscht, alles frisch gestrichen. Ein Wandrelief des alten, evangelischen Gemeindezentrums ist weiß übermalt worden und soll in die Ausstellungskonzepte einbezogen werden.

Die Erinnerungen an die Zeit des Gemeindehauses hat Walburg Leistner aus Immigrath angezogen, ließ sie nach dem Kirchgang bei der Eröffnung vorbei schauen. Vor allem der Garten mit den alten Birken gefällt ihr: "Der hat etwas Schönes an sich."

"Wir wollen mit der Kunst und in der Kunst arbeiten", erklärt Dreßen das Konzept des Zentrums. Neben wechselnden Ausstellungen in der Galerie soll es Malseminare geben. Management-Kurse werden ein weiterer Bereich sein. Die kunsterfüllten Räume sollen den Austausch zwischen den Teilnehmern anregen.

Im Untergeschoss des Baus aus den 1970er Jahren sind weitere 100 Quadratmeter frei. "Ich hoffe, einen zweiten Künstler zu finden", erzählt die 41 Jahre alte Malerin. Vor allem die Chemie müsse dafür stimmen.

"Das Kunsthaus ist etwas total Neues für mich", freut sich Dreßen. Professionell malt sie seit drei Jahren. In dem großzügigen Haus hofft sie, ihre Ideen vervielfältigen und entwickeln zu können. Ende Oktober soll es einen ersten Malkurs im Kunsthaus geben, angelegt auf fünf Termine.

Das weitere Programm wird in den kommenden Tagen ausgearbeitet; die Organisation für die Eröffnung ließ den beiden Frauen bislang keine Zeit für die Programm-Planung.

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