Langenfeld: Politik kann sich nicht auf Tempo-30 einigen

Nach langer Diskussion wurden Beschlüsse vertragt.

Langenfeld. Die Geduld der etwa 50 Zuhörer, die zur Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses gekommen waren, wurde arg strapaziert. Sie mussten weit über zwei Stunden warten, bis ihre Anliegen aufgerufen wurden. Erneut stand die Verkehrsberuhigung in der Heidstraße in Richrath-Nord und der Parkstraße in Wiescheid zur Debatte. In beiden Fällen hatte die Verwaltung vorgeschlagen, das dort geltende Schritttempo zu Tempo-30-Zonen zu lockern. Denn auf beiden Straßen wird das vorgeschriebene Tempo nicht annähernd eingehalten.

Vom Neubaugebiet Doro-theenstraße bis zur Einmündung der Heidstraße in die Straße Rietherbach würde ein Fahrer, der sich an die Bestimmung hält, sechs Minuten für die etwa 600 Meter benötigen, rechnete Referatsleiter Wolfgang Honskamp vor. Polizeihauptkommissar Frank Richartz bestätigte, dass auf so lange Distanz nicht Schritttempo gefahren werde. "Eine Tempo-30-Zone wäre aus Sicht der Polizei absolut ausreichend."

Davon wollten die Anwohner der Heidstraße jedoch nichts wissen. Sie haben aus eigenem Antrieb für das Tempolimit auf ihrer Straße geworben. Bei den Autofahrern ließen sich erste Erfolge erkennen, hieß es. Fazit: Günther Herweg (Grüne), der neue Ausschussvorsitzende, empfahl, die Entscheidung zu vertagen. Darauf einigte sich der Ausschuss nach langer Diskussion auch im Fall Parkstraße.

Von größerer Bedeutung dürfte jedoch die Öffnung der Annastraße von der Heidstraße bis zur Einmündung in eine neue Straßenführung in Zusammenhang mit dem Bau der Unterführung des Bahnübergangs Richrath sein. Der Planfeststellungsbeschluss von 2003 konnte den Bau der großen Siedlung, deren Grundstücke unmittelbar an den nur als Geh- und Radweg benutzten Abschnitt grenzen, noch gar nicht berücksichtigen. In mehreren Anträgen fordern Anwohner, Abstand von dieser Planung zu nehmen, weil sie gar nicht nötig und der Unterführungs-Bau so gut wie unmöglich sei. Der Beschluss auch hier: vertagen - und weitere Bürgermeinungen einholen. LM

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